Cornelia Funke kritisiert Geringschätzung von Kinderbüchern

Die deutsche Bestseller-Autorin Cornelia Funke kritisiert den kulturellen Dogmatismus in Deutschland, der alles in „Hoch- und Tief-, in ernste Literatur und bloße Unterhaltung“ einteile. „Sobald etwas unterhaltsam ist, rümpfen die Deutschen schnell die Nase“, moniert die in Los Angeles lebende Autorin in einem Gastbeitrag für das gemeinsame Literatur-Magazin von „Frankfurter Rundschau“, „Berliner Zeitung“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstagausgabe). Während etwa in ihrer Wahlheimat USA ganz selbstverständlich Autoren wie Stephen King, J. K. Rowling und John Irving auf einem Podium miteinander diskutierten, sei so etwas in Deutschland nicht möglich, glaubt Funke.

Es sei schwer vorstellbar, dass Günter Grass, Frank Schätzing und Funke über die Kunst des Fabulierens, die Lust am Weltenerschaffen diskutierten, glaubt die 51-Jährige. Funke kritisierte zudem die Geringschätzung von Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland und den schrumpfenden Platz für ernstzunehmende Rezensionen dieses Genres in den Medien. „Kinder sind in Deutschland ja leider oft nichts als unfertige Menschen, die man allenfalls erziehen muss, aber von denen man sicher nichts lernen kann.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 05.10.2010 um 15:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Literatur, Leute übertragen.

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