Bundestagspräsident Lammert: Katholische Kirche soll Zölibat überdenken

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat den Appell an die katholische Kirche verteidigt, das Eheverbot für Priester aufzugeben. Wenn die „Amtskirche“ zögere, sich mit dem Priestermangel und dem Sinn des Zölibats öffentlich auseinanderzusetzen, „dann müssen es eben engagierte Laien tun“, sagte Lammert der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Wir müssen darüber reden.“

Er sei sich sicher, „dass es eine Reihe von Bischöfen geben wird, die froh sind, dass wir die Debatte eröffnen.“ Für den Zölibat gebe es weder eine zwingend theologische oder gar biblische Notwendigkeit noch eine praktische Erklärung. So sehr die Regelung nachvollziehbar gewesen sei, „so wenig ist sie heute plausibel“, sagte Lammert. Zugleich versicherte er, „wir wollen keine Polemik“. Die Gruppe von CDU-Politikern drücke mit ihrem Appell nur ihre tiefe Sorge und wachsende Ungeduld darüber aus, dass der Mangel an Priestern größer werde und die Kirche „keine Aussicht auf Abhilfe“ eröffne. Bei den Initiatoren handelt es sich laut Lammert um einen politischen Freundeskreis, der sich regelmäßig treffe, um zweimal im Jahr „buchstäblich über Gott und die Welt zu reden“. In unregelmäßigen Abständen hätten sie sich schon früher zu kirchenrelevanten Themen geäußert.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 21.01.2011 um 19:22 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Religion übertragen.

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