Bouffier übt Kritik an Bundesverteidigungsminister

Der hessische CDU-Vorsitzende und designierte Ministerpräsident Volker Bouffier hat CSU-Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wegen dessen Kurs in Richtung Abschaffung der Wehrpflicht massiv kritisiert. In einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ sagte Bouffier: „Eine Partei wird schwindelig, wenn sie quasi über Nacht das Gegenteil von dem vertreten soll, was sie bisher mit viel Herz und Verstand vertreten hat.“ Man muss halt auch wissen: „Wir leben nicht nur von Ämtern und ,von denen im Himmel` und wir leben schon gar nicht nur von Schlagzeilen, die einen Tag lang halten, wir leben auch nicht von Talkshows, TV-Bildern und von Popularitätsrekorden“ sagte Bouffier in Richtung zu Guttenberg.

Die CDU werde „nie eine virtuelle Partei sein“ und die Schlagzeilen änderten sich täglich. „Wer auf die Schlagzeilen baut ist spätestens nach vier Tagen wirr im Kopf wie auf einer Achterbahn. So schnelle Frontwechsel, ohne auch noch eine vernünftige Erklärung dafür zu geben, kann man nicht machen“, sagte Bouffier. „Was der Minister da macht trifft ins Herz der Union. Es ist richtig, wir haben aufregende Zeiten und man muss sogar Unmögliches denken. Aber man darf von einer Partei nicht verlangen, feste Überzeugungen, die sie aus guten Gründen über ganz viele Jahre gewonnen hat, über Nacht einfach weg zu schmeißen.“ In erster Linie, so Bouffier, lebe eine Partei von ihren Mitgliedern. „Nur wenn wir in der Lage sind, unseren Mitgliedern klar zu machen, warum wir was wollen, dann haben wir die Chance, mit unseren Ideen auch andere Menschen zu gewinnen.“

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Wiesbaden wurde am 13.06.2010 um 14:43 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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