Böhmer verlangt Druck zur Integration auf einwandernde Rumänen und Bulgaren

Angesichts einer steigenden Zahl von Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien fordert die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer (CDU) mehr Integrationsdruck. EU-Bürger könnten nicht zu den Integrationskursen mit 600 Stunden Deutsch-Unterricht verpflichtet werden, sagte Böhmer dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Das ist nur bei Bürgern aus Drittstaaten wie der Türkei möglich.

Rumänen und Bulgaren haben keinen Anspruch darauf. Böhmer verlangte einen „Teilnahmeanspruch auch für Migranten aus EU-Ländern. Das hilft den Menschen aus Rumänien und Bulgarien bei ihrer Integration in unserem Land.“ Seit ihrem Beitritt zur EU wandern immer mehr Rumänen und Bulgaren nach Deutschland ein: 2009 kamen laut Migrationsbericht 57.273 Rumänen und 29.221 Bulgaren – das ist etwa ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Rumänen stellen inzwischen die zweitgrößte Zahl von Zuwanderern nach Polen. Dazu kommt eine hohe Dunkelziffer bei Armutsmigranten. Diese reisen mit einem drei Monate gültigen Touristenvisum ein, bleiben aber viel länger oder reisen immer wieder von Neuem ein. Darunter sind viele Roma. Derzeit leben allein in Berlin schätzungsweise 3.000 von ihnen. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Christian Hanke, reagiert auf den Zustrom von Roma-Familien mit dem verstärkten Einsatz von Sozialarbeitern. In Neukölln, Kreuzberg und Mitte kampierten Roma-Sippen im Freien. Oft lebten bis zu 40 Personen in einer Wohnung. Auch er verlangt mehr „Integrationsangebote“. Er warnte zudem: „Wir müssen uns vorbereiten, ab 2014 ist der freie Zuzug möglich. Der Druck, die Sprache zu erlernen, sollte erhöht werden.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 19.02.2011 um 10:04 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesellschaft übertragen.

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