Bahn-Chef Grube lehnt Baustopp bei "Stuttgart 21" klar ab

Der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, hat am Montag einem möglichen Baustopp bei „Stuttgart 21“ eine klare Absage erteilt. „Es kann und es darf keinen Bau- und Vergabestopp geben“, sagte Grube am Montagabend in Stuttgart. Mehrere Arbeiten, wie beispielsweise das Gießen eines Grundwasser-Fundaments oder die Gleisvorfeldarbeiten, müssten noch vor der Frostperiode erledigt werden.

Anderenfalls könnte sich eine Verzögerung von drei bis sechs Monaten ergeben, wobei ein Baustillstand die Bahn laut Grube rund zehn Millionen Euro im Monat kosten würde. Außerdem gebe es einen Vertrag, der erfüllt werden müsse. Bezüglich der Gleisfeldvorarbeiten räumte Grube ein, zumindest den Südflügel des Stuttgarter Bahnhofes derzeit nicht antasten zu wollen. Die Gegner des milliardenteuren Bauprojekts fordern derweil jedoch einen kompletten Stopp der Bauarbeiten als Vorbedingung für einen Dialog mit den Projektbefürwortern. Auch am Montag haben wieder tausende Stuttgarter ihren Unmut auf die Straße getragen. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich mehr als 30.000 Menschen, laut Polizeiangaben 10.000, zur traditionellen Montagsdemonstration. In Frankfurt am Main wurde ebenfalls demonstriert: Hier hatte ein Bündnis zumeist linker Gruppen zu einer Protestaktion aufgerufen, an der verschiedenen Angaben zufolge 150 bis 400 Menschen teilnahmen.

Diese Meldung aus Berlin/Stuttgart wurde am 11.10.2010 um 22:10 Uhr mit den Stichworten DEU, Zugverkehr übertragen.

We will be happy to hear your thoughts

Hinterlasse einen Kommentar