Atombranche befürchtet endgültiges Aus für Kernenergie in Deutschland

Die Atombranche hält nach dem Aussetzen der Laufzeitverlängerung auch das endgültige Aus für Atommeiler in Deutschland für möglich. „Wir werden jetzt Anlage für Anlage im Sinne der Risikobeherrschung prüfen müssen, welche Konsequenzen zu ziehen sind“, sagte der Präsident des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Das Stilllegen einzelner Anlagen kann derzeit nicht ausgeschlossen werden“, sagte er weiter.

Eine generelle Rücknahme der Laufzeitverlängerung und einen beschleunigten Atomausstieg in Deutschland lehnt die Branche jedoch ab: „Die Atomkraft bleibt auch in Zukunft wichtig für die Energieversorgung in Deutschland.“ Dennoch markierten die Ereignisse in Japan eine Zäsur für die Atombranche. „Dass in einem Industrieland wie Japan mit höchsten Sicherheitsstandards Dinge passieren, die eine Kontrolle von Atomkraftwerken schwierig machen, ist auch für uns besorgniserregend“, sagte Güldner. „Die Bilder der Explosionen, Kollegen, die Probleme haben, die Situation im Kraftwerk unter Kontrolle zu bringen: Auch wir sehen das mit großer Besorgnis und müssen uns fragen, was wir daraus lernen können.“ Güldner kündigt Nachbesserungen bei der Sicherheit in deutschen Kernkraftwerken an. „Wir werden die Kühlwasserkreisläufe und die Notstromversorgung verbessern und Sicherheitsmechanismen an unterschiedlichen Stellen auf dem Gelände aufbauen.“ So solle verhindert werden, dass Naturkatastrophen oder Brände die Versorgung der Kraftwerke gefährden könnten.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 14.03.2011 um 20:12 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Energie übertragen.

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