Arbeitsmarkt: Im zweiten Halbjahr 2010 nur wenig neue Tarifabschlüsse

In Deutschland sind im zweiten Halbjahr 2010 nur wenige Tarifverträge neu abgeschlossen worden. Die dabei erzielten Tariferhöhungen waren jedoch häufig höher als noch in der ersten Jahreshälfte, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Zudem traten mehrere Tariferhöhungen in Kraft, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt vereinbart worden waren.

Vor dem Hintergrund der verbesserten wirtschaftlichen Lage einigten sich die Tarifvertragsparteien in der Eisen- und Stahlindustrie in den neuen Ländern auf Tariferhöhungen von 3,6 Prozent ab 1. Oktober 2010 sowie eine Pauschale von 150 Euro. Tarifsteigerungen von 3 Prozent und mehr wurden beispielsweise auch in der Kunststoffverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg (+ 3,3 Prozent ab November 2010 plus 140 Euro Pauschale) und in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (+ 3,0 Prozent ab Januar 2011) erzielt. Da viele Tarifverträge Stufenerhöhungen oder Einmalzahlungen für 2010 vorsahen, werden in vielen Wirtschaftszweigen und Tarifbereichen erst 2011 Lohn- und Gehaltsverhandlungen stattfinden. So stehen zum Beispiel im ersten Halbjahr 2011 Tarifverhandlungen für die chemische Industrie, das Bauhauptgewerbe und den Groß- und Einzelhandel an. Ein neuer Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder wurde bereits im Februar 2011 abgeschlossen.

Diese Meldung aus Wiesbaden wurde am 23.03.2011 um 08:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt, Daten übertragen.

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