Angeklagter im Fußball-Wettskandal diente Ermittlern als "Kronzeuge"

Bei ihren Ermittlungen gegen Mitglieder einer Bande mutmaßlicher Fußball-Wettbetrüger diente einer der Hauptbeschuldigten der Bochumer Staatsanwaltschaft als eine Art Kronzeuge. Der Angeklagte, der sich vom 6. Oktober an vor dem Bochumer Landgericht wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in 16 Fällen verantworten muss, packte bei seinen 37 Vernehmungen zwischen Januar und Juli „weit über seinen Tatbeitrag hinaus“ aus. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.

Ohne seine Aussagen „wären die polizeilichen Ermittlungen in dieser Form nicht möglich gewesen“, heißt es in einem „Auswertungsbericht“ der Bochumer Kripo von Mitte Juli. Aus den Akten der Bochumer Staatsanwaltschaft geht hervor, dass sich der Angeklagte insgesamt zu 158 manipulationsverdächtigen Spielen äußerte. Dabei habe er die Mittäter sehr umfangreich charakterisiert und identifiziert, komplette Ablaufbeschreibungen manipulierter Spiele geliefert, bei der Auswertung beschlagnahmter Unterlagen mitgeholfen, Geldflüsse aus gekauften Spielen erläutert und Aussagen zu Straftaten gemacht, die nicht im Zusammenhang mit verschobenen Fußballbegegnungen stehen.

Diese Meldung aus Bochum wurde am 02.10.2010 um 12:50 Uhr mit den Stichworten DEU, Fußball, Justiz, Kriminalität übertragen.

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