Afghanischer Polizei-Chef wirft Bundeswehr Tötung von Zivilistin vor

Die Polizei in der nordafghanischen Provinz Kundus hat schwere Vorwürfe gegen die Bundeswehr erhoben. Der Chef der Polizei des Distrikts Char Darah, Gulam Mahidin, sagte, deutsche Soldaten hätten am Mittwoch eine afghanische Frau erschossen und eine zweite verletzt. Der Zwischenfall soll sich in der Durman-Gegend zugetragen haben.

Ein Sprecher der Bundeswehr erklärte, der Vorfall werde derzeit untersucht. Es sei bislang aber noch nicht geklärt, dass die Frau von Bundeswehr-Truppen erschossen worden sei. Die Bundeswehr hatte den Vorfall bereits am Mittwoch gemeldet. Dabei hieß es aber, eine Patrouille sei unter anderem mit Panzerfäusten beschossen worden und habe das Feuer erwidert. In der Provinzhauptstadt Kunduz hat die Bundeswehr ein Feldlager mit rund 1.400 Soldaten. In Afghanistan kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen mit Beteiligung internationaler Truppen. So hatte die Bundeswehr im September 2009 einen Luftangriff bei Kundus angefordert. Dabei wurden bis zu 142 Menschen, darunter viele Zivilisten, getötet und weitere verletzt.

Diese Meldung aus Kundus wurde am 10.03.2011 um 09:12 Uhr mit den Stichworten Afghanistan, DEU, Militär übertragen.

We will be happy to hear your thoughts

Hinterlasse einen Kommentar