Ärztemangel: FDP will Landärzte locken

Im Kampf gegen den Ärztemangel auf dem Land will die FDP den verpflichtenden Notfalldienst und die Regresspflicht abschaffen, wenn Mediziner ihr Budget überschreiten. „Wir wollen Anreize setzen, damit mehr Ärzte aufs Land gehen“, sagte FDP-Gesundheitspolitikerin Ulrike Flach den Zeitungen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe). Zugleich sprach sich Flach gegen eine kleinteiligere Bedarfsplanung, wie sie die CDU vorsieht, aus: „Sie soll so erhalten bleiben“.

Nach den Worten der Gesundheitsexpertin will die FDP im geplanten Versorgungsgesetz den Notfalldienst für Landärzte ändern. „Wir wollen die Verpflichtung abschaffen“, sagte Flach. Ein weiterer Eckpunkt für die anstehenden Verhandlungen mit der Union ist die Residenzpflicht für Mediziner, die die FDP lockern will. Das zielt darauf ab, dass Ärzte nicht mehr automatisch in der Nähe ihrer Praxis wohnen müssen. „Wir brauchen eine Neuordnung des Notfalldienstes“, sagte Flach weiter und sprach sich hier für eine praktikable Lösung mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aus. In der Ausbildung von Medizin-Studenten setzt die FDP zudem auf verpflichtende Praktika in der Facharztausbildung. Mit der Abschaffung der Regresspflicht wollen die Liberalen Mediziner entlasten, die Patienten von anderen Ärzten übernommen haben. Bisher müssen Ärzte Strafen zahlen, wenn sie ihr Arznei-, Hilfs- oder Heilmittelbudget deutlich überschreiten.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 08.02.2011 um 16:49 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Arbeitsmarkt, Gesundheit übertragen.

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