Fluglinien streiten über Luftfahrtabgabe

Die geplante Luftverkehrsteuer der Bundesregierung löst bei den betroffenen Fluggesellschaften nicht nur scharfe Proteste aus, sondern bringt sie auch gegeneinander auf. Während etwa Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber immerhin erreichen konnte, dass Umsteigepassagiere und seine Frachtsparte ausgenommen werden, trifft das nun vorgeschlagene Modell mit einem Zuschlag von 13 Euro für Kurz-und Mittelstrecken sowie 26 Euro für Langstrecken den Wettbewerber Air Berlin besonders heftig, berichtet der „Spiegel“. Unternehmenschef Joachim Hunold will das nicht hinnehmen.

Deshalb schlägt er vor, den Aufschlag auch nach der Buchungsklasse zu staffeln. Das würde die Lufthansa um einiges stärker belasten als beispielsweise Air Berlin, da der kleinere Wettbewerber deutlich weniger internationale Flüge anbietet und auch nur wenige Business-Class-Sitze vorhält. Privatkunden oder Familien mit Kindern würden von Hunolds Modell profitieren. Geschäftsreisende in der First- und Business-Class, die wesentlich mehr Platz sowie Betreuung im Jet beanspruchen und deren Tickets von ihrem Arbeitgeber ohnehin zumeist steuermindernd geltend gemacht werden, müssten dagegen deutlich mehr bezahlen. Ein Lufthansa-Sprecher weist den Air-Berlin-Vorschlag entschieden zurück. Gerade First- und Business-Kunden, argumentiert er, würden ohnehin verstärkt größere Distanzen zurücklegen und so den erhöhten Obolus von 26 Euro zahlen. Außerdem sei eine massivere Verlagerung von Verkehrsströmen zu ausländischen Drehscheiben zu befürchten.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 17.07.2010 um 11:14 Uhr mit den Stichworten DEU, Steuern, Unternehmen übertragen.

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