Neuer Ur-Mensch anhand von Genen nachgewiesen

Eine Studie des Max-Plank-Institutes Leipzig für Evolutionäre Anthropologie belegt den Fund eines bislang unbekannten Ur-Menschen, welcher anhand von Genen ausfindig gemacht wurde. Die Forschergruppe unter Leitung von Svante Pääbo hat in einer Höhle im südlichen Sibirien, genauer in Denisova, einen Zahn und einen kleinen Fingerknochen ausfindig gemacht. Dieser Fund belegt, dass der Denisova-Mensch (benannt nach dem Fundort, wie der Neandertaler) vor ca. 50.000 Jahren existierte, zur selben Zeit als Neandertaler und der heutige Mensch (Homo sapiens sapiens) in Europa und Afrika schon existierten. Die Ergebnisse der Studie wurden nun im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Die gefundenen Knochen gehörten einer Frau. Die Denisova-Menschen haben eine abweichende Entwicklung in der Evolution durchgemacht, als Neandertaler und moderne Menschen Die aus den Knochen gewonnene DNA wurde mit Erbinformationen von heutigen Menschen verglichen, dabei fanden sie Überraschendes heraus. Sie konnten Verwandtschaftsverhältnisse mit einer kleinen Gruppe auf der Insel Papua-Neuguinea nachweisen können. Diese Entfernung zwischen Sibirien und der Insel im südlichen Pazifik lässt die Schlussfolgerung zu, dass der Denisova-Mensch weite Teile Asiens besiedelt hatte, und im Laufe der Zeit teilweise mit dem modernen Menschen verschmolz. Eine ähnliche Theorie besagt das Verschmelzen von Neandertaler und modernem Mensch in Europa.

Zur Untersuchung der DNA wurden aus den Knochenfunden mitochondriale Erbinformationen gewonnen. Schließlich fand man eine Verwandtschaft mit den so genannten Melanesiern, einer Bevölkerungsgruppe der Inseln nördlich von Australien (Vanuatu, Fidschi, Bismarck-Inseln). Es gab eine Übereinstimmung von ca. fünf Prozent des Genoms, d.h. 50 Denisova-Menschen, die sich mit 1000 modernen Menschen vermischt haben, reichen aus. Die Vermischung fand demnach auf kleinstem Niveau statt. Paläoanthropologogen feiern dieses Jahr vorgezogene Weihnachten, die neuen Erkenntnisse könnten zu weiteren Schlussfolgerungen führen, genug Fragen haben diese auf jeden Fall aufgeworfen.

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