Cannabis-Studie: Cannabis in der Schmerz-Therapie

Eine kanadische Studie hat Cannabis hinsichtlich der Anwendung in der Schmerz-Therapie untersucht, die Studie legt die Vermutung nahe, dass das Rauchen von Cannabis in Glaspfeifen Patienten mit angegriffenen Nervenzellen helfen könnte. Der Leiter der Studie, Dr. Mark Ware aus der McGill Universität (Montreal/Kanada) betont, dass diese Studie erstmals das Inhalieren von Cannabis in einer klinischen Studie untersucht habe. Cannabis (auch Marihuana oder Haschisch) wird schon seit 3000 v.Chr. in der Heilkunde verwendet, und findet heute noch Anwendung in der Krebs-/Schmerztherapie oder bei der Behandlung des Grünen Stars (Glaukom, Erkrankung des Sehnerves).

In der aktuellen Studie haben die Forscher eine kleine Gruppe von 23 Teilnehmern Cannabis rauchen lassen. Diese Gruppe wurde angehalten, drei mal am Tag, in fünf aufeinander folgenden Tagen jeweils 25 mg Cannabis zu rauchen. Dabei gab es drei unterschiedliche Grade des THC-Gehaltes (Tetrahydrocannabinol, ein Hauptbestandteil von Cannabis) von jeweils 2,5 %, 6 % und 9,4 %; eine Kontrollgruppe bekam Cannabis mit wenig THC-Gehalt. Die Gruppe mit dem stärksten THC-Gehalt  konnte eine signifikante Milderung des Schmerzempfindens wiedergeben, zugleich wiesen diese Patienten weniger Depressionen und Ängstlichkeiten auf, als in den anderen Gruppen. Quasi als Nebeneffekt  schliefen diese Probanden besser als die übrigen Teilnehmer.

In letzter Zeit wird der illegale Konsum von Cannabis anders beleuchtet, einige Wissenschaftler äussern die These der Selbst-Medikamentation. Professor Tony Dickenson von der Universität College London vertrit auch diese These, sagt aber, dass die Schmerzlinderung durch Cannabis relativ gering ist. Vielmehr wird die Gemütslage wesentlich aufgehellt, schmerzleidende und Cannabis konsumierende Menschen könnten wesentlich besser schlafen und litten weit weniger an Depressionen.

Die aktuelle Studie hat sich bewusst für das Rauchen von Cannabis entschieden, die meisten anderen Studien über medizinischen Cannabis-Konsum haben sich vermehrt auf die orale Einnahme konzentriert. Doch das Inhalieren ist eine effektivere Form als die Einnahme über den oralen Weg, so die Studie.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Canadian Medical Association Journal veröffentlicht. Dennoch sollten Menschen nicht vergessen, dass Cannabis eine (in Deutschland illegale) Droge ist, und das ein unverantwortlicher Umgang mit der Droge nicht zu empfehlen ist. Strittig ist die These, ob die Einnahme von Cannabis Psychosen auslösen kann, oder ob Menschen mit solchen Neigungen eher zu Cannabis greifen, weil sie unbewusst sich selber behandeln. Dennoch, obwohl bei Cannabis eine toxische Einnahme nahezu unmöglich ist (anders als bei Alkohol, einer weit aus gefährlicheren Droge!), Cannabis ist und bleibt eine Droge.

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