Weltbank: Lebensmittelpreise kritisch hoch

Wie die Weltbank nun berichtet, sind die Lebensmittelpreise kritisch hoch, und sie steigen immer weiter. Zwischen Oktober 2010 und Januar 2011 seien die Lebensmittelpreise im Durchschnitt um 15 % gestiegen, damit seien diese lediglich drei Prozent von den höchsten Preisen in 2008 (dem Jahr der Finanzkrise und der höchsten Lebensmittelpreise) entfernt. Insbesondere die Preise für Hauptnahrungsmittel wie Weizen, Zucker, Ölen und Reis seien merklich angestiegen. Gerade ärmere Staaten, die zudem noch Lebensmittel importieren müssen sind Hauptleidtragende, so die Weltbank.

Daher nimmt es nicht Wunder, dass die Anzahl der extrem armen Menschen (extreme poverty) seit Juni 2010 um 44 Millionen Menschen zugenommen hat. Die Weltbank verlangt deswegen entsprechende Maßnahmen, um die ausufernde Verarmung durch Lebensmittelpreise zu bekämpfen. Des Weiteren verlangt die Weltbank größere Anstrengungen, z.B. höhere Investitionen für Agrarprojekte in ärmeren Staaten. Zudem solle die Herstellung von Biodiesel eingeschränkt werden.

Als Grund für die Verteuerung von Weizen führt die Weltbank mehrere „Wetterschocks“ in Weizen produzierenden Ländern an. Gerade die Überschwemmungen in Australien haben die dortige Weizenproduktion immens geschadet. Darüber hinaus ist die Ernte von Winterweizen in China ungewiss. Auch die politischen Unruhen in den Maghreb-Staaten schmälere die Ernte von Getreide in diesen Ländern. Die Länder mit den höchsten Preissteigerung für Weizen sind Kirgisistan (54 % Steigerung), Bangladesch (45 %), Tadschikistan (37 %) und Mongolei (33 %), allesamt so genannte Entwicklungsländer.

Durch die hohen Lebensmittelpreise können vor Ort Unruhen ausbrechen, aktuell leiden über eine Milliarde Menschen an Hunger (1990 ca. 820 Millionen Menschen), jedes Jahr verhungern weltweit 8,8 Millionen Kinder. Gleichzeitig könnten allerdings jetzt schon 12 Milliarden Menschen ernährt werden, laut UN-Organisation FAO. Die Verteilung ist die Schlüsselfrage zur Bekämpfung des Welthungers, sowie die Lebensweise (Fleischproduktion, Biodiesel, Lagerung etc).

2 Comments
  1. Reply
    Reiner Tiroch 16. Februar 2011 at 08:36

    Dann begrenzt doch endlichmal die Allmacht der verdammten Händler an den börsen die nie genug bekommen.

  2. Reply
    Norbert 16. Februar 2011 at 08:47

    In dem zitierten Artikel der Weltbank kommt das Wort Biodiesel nicht vor. Es wird lediglich von „less food intensive biofuel technologies“ gesprochen. Im Bericht selbst wird auf Bioethanol im Zusammenhang mit der Maisproduktion eingegangen.

Hinterlasse einen Kommentar