Techniker Krankenkasse gibt Wahltarif „TK Privat“ auf

Die Techniker Krankenkasse TK schließt zum Jahresende ihren Wahltarif „TK Privat“. Dieser Tarif einer gesetzlichen Krankenkasse sollte den Wechsel in die private Krankenversicherung vor allem der „Gutverdiener“ stoppen. Mit dem Wahltarif war es Mitgliedern möglich, ähnliche Vorzüge wie ein Privatpatient zu geniessen. Damit scheitert ein weiterer Versuch, die Abwanderung hin zur PKV zu stoppen. Die Zahl der Wechselwilligen wird laut Experten im kommenden Jahr nochmals steigen, wenn der allgemeine Beitragssatz der Gesetzlichen von derzeit 14,9 auf dann 15,5 Prozent steigt und die Wartezeit, die sogenannte Drei-Jahres-Frist, wegfällt oder auf ein Jahr reduziert wird.

Wahltarif nur schlechter Abklatsch der PKV?

Am Beispiel der Techniker Krankenkasse wird die Planungsunsicherheit der Wahltarife ersichtlich. Im schlimmsten Fall haben Versicherte jahrelang in den Wahltarif eingezahlt, ohne je auf Leistungen zugegriffen zu haben. Anders als in der privaten Krankenversicherung dürfen gesetzliche Krankenkassen ihre Wahltarife bei Unterfinanzierung wieder schließen. Während die privaten Versicherer bei Kranken einen Risikozuschlag verlangen, entfällt dieser beim Wahltarif der GKV. Damit können einige wenige chronisch Kranke die Kosten in die Höhe treiben, ohne dass diese von den gesunden Beitragszahlern aufgefangen werden. Damit ist eine Unterfinanzierung der Wahltarife vorprogrammiert.

GKV bekommt weiter Druck von der PKV

Mit dem Scheitern der Wahltarife ist ein weiterer Versuch der Gesetzlichen fehlgeschlagen, die Abwanderung der begehrten einkommensstarken Mitgleider in die private Krankenversicherung aufzuhalten. Eine weitere Belastungsprobe für die GKV stellt der Wegfall oder die Herabsetzung der Drei-Jahres-Frist für Angestellte ab dem kommenden Jahr dar. Mussten Angestellte ein Mindesteinkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze in drei aufeinander folgenden Jahren nachweisen, soll ab 2011 die Wartzeit auf lediglich ein Jahr herabgesetzt werden. Hinzu wird die gesetzliche Krankenversicherung für Alle teurer, da der allgemeine Beitragssatz auf 15,5 Prozent steigt. Für Wechselwillige gilt, die Private Krankenversicherung zu berechnen und einen PKV Vergleich durchzuführen, bevor ein Wechsel vollzogen wird. So lassen sich Beiträge auch für ähnlichen Leistungsumfang sparen.

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