PKV bei Schwangeren weiter hartnäckig

Ein Kind sollte für jede werdende Mutter ein Grund zur Freude sein. Was aber, wenn private Krankenversicherungen dies anders sehen? Einem Bericht des Deutschlandfunks zufolge kann es zu ernsthaften Problemen und Schwierigkeiten kommen, wenn eine schwangere Frau eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen will. Einige Experten halten es sogar für möglich, dass dadurch gegen geltendes Recht verstoßen wird.

 

Risikogruppe Schwangere?

Beim Wechsel in eine private Krankenversicherung während der Schwangerschaft muss immer öfter mit Komplikationen gerechnet werden, meldet der Deutschlandfunk mit Verweis auf Verbraucherschützer. Es wird hauptsächlich das Vorhandensein der Frage im Antragsformular nach der Schwangerschaft kritisiert. Lars Gatschke von der Verbraucherzentrale in Berlin, sieht hierin einen Konflikt mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz in Deutschland.

Der Grund hierfür liegt auf der Hand – schwangere Frauen würden in der Folge mit einem höheren Risikofaktor versehen und somit in einer höheren Beitragsklasse eingestuft, was einer Ungleichbehandlung entspricht.

 

Kritik an die PKV von allen Seiten

Nicht nur der Verbraucherschutz übt Kritik am System der PKV, auch Experten auf dem Versicherungsgebiet sehen rechtliche Probleme im Programm der Versicherer. Auch wenn sich die Versicherer auf erhöhte Kosten durch die Entbindung berufen, spielt auch die Möglichkeit der Fehlgeburt eine entscheidende Rolle. Versicherungsvermittler Ozan Sözeri verwies auf die Tatsache, dass eine Aufnahme mit Risikoaufschlägen möglich ist, diese jedoch nur bei Vorerkrankungen rechtens sind und dazu zählt eine Schwangerschaft nicht.

 

Besserung mit Unisex-Tarifen 2012

Vonseiten der privaten Krankenversicherung spricht man nur von Einzelfällen und laut Stefan Reker vom Bundesverband der Privaten Krankenversicherungen gibt es eine ganz klare Gleichberechtigung im PKV-System. Mit dem Beginn der Unisex-Tarife in der PKV 2012 wird sowieso ein Umbruch zu erwarten sein, wohin dieser führt, bleibt abzuwarten.

 

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