Nokia schlägt zurück: Nokia-Smartphones E7, C7 und C6 sollen Marktanteile sichern

Der finnische Marktführer im Bereich Handys und Smartphones hat in letzter Zeit ernsthafte Konkurrenz im Smartphone-Bereich erhalten, Apple (iPhone), RIM (Blackberry-Serie), HTC (HTC Desire) und Samsung (Samsung Omnia II) jagen dem Weltmarktführer Nokia mit innovativen Produkten Marktanteile ab, wiewohl Nokia auf den meisten Märkten immer noch über 50 % der verkauften Smartphones in 2009 aus eigenem Hause realisieren kann. Doch die Konkurrenz schläft nicht und entwickelt stets neue und verbesserte Smartphones, und in der Reputation (also Markenimage) hat Nokia deutlich nachgelassen. Nun bläst Nokia zum Gegenangriff und präsentiert gleich drei neue Flaggschiffe der eigenen Handykollektion: Nokia E7, Nokia C7 und Nokia C6 sollen dem Weltmarktführer helfen, verlorenen Boden wieder gut zu machen und das eigene Ansehen unter den Smartphone-Liebhabern zu verbessern. Zusätzlich wird Ende des Jahres das neue Betriebssystem für Smartphones, MeeGo (in Zusammenarbeit mit Nokia und Intel entwickelt), erscheinen, heißt aber im Umkehrschluß, die neuen Handymodelle laufen auf Symbian, und ob damit die verwöhnte Kundschaft von Smartphones sich anfreunden wird, bleibt abzuwarten.

Die neuen Modelle (E7, C7, C6) wurden auf der hauseigenen Messe Nokia World Conference in London der Öffentlichkeit vorgeführt. Der Markenanteil von Nokia im Smartphone-Bereich hat 2009 um 14 % abgenommen, dennoch wahrt Nokia seine Marktposition von über 50 % in den westlichen EU-Ländern. Weltweit stieg der Anteil der verkauften Smartphones um 43 % auf insgesamt 60 Millionen Stück (für 2009), Nokia hatte hier einen Anteil von 40,3 %, während Apple auf 14,1 % abrutschte (Vorjahr 15,9 %), zweitgrößter Anbieter von Smartphones bleibt der kanadische Hersteller RIM (mit Blackberry) mit 18,8 %, Nokia verkauft mehr Geräte als Apple und RIM zusammen (nämlich täglich 260.000 Smartphones). Doch wichtiger als die nackten Verkaufszahlen der Endgeräte werden immer mehr die zusätzlichen Dienste der so genannten Apps, bei Nokia Ovi genannt. Inzwischen weist Nokia Ovi eine Downloadmenge von 1,6 Millionen Zugriffen pro Tag auf, doch Apple Apps, Android market und demnächst Microsoft bilden eine ernst zunehmende Konkurrenz ab.

Das Mittelklasse-Smartphone Nokia C6 verspricht keine Überraschungen, bis auf die neu konzipierte Tastatur, die inzwischen vierzeilig ist. Eine ordentliche 5 Megapixel-Kamera, eine Touchscreenfläche mit einer Auflösung von 360×640 Pixel auf 3,2 Zoll, eine W-Lan Schnittstelle (aber keine Unterstützung von n-Standard), ein GPS Modul, eine Speicherunterstützung von bis zu 16 GB (micro-SD) und ein 3,5 mm Anschlus sind jetzt schon Standard bei der aktuellen Nokia N-Serie. Laut Herstellerangaben kann man mit dem Nokia C6 fünf Stunden im UMTS-Netz  (bzw. 7 im GSM) telefonieren, leider ist das C6 nicht LET fähig (aber kann HSDPA). Dafür punktet das Gerät mit einem Kampfpreis um die 230 Euro.

Das Design vom Nokia C7 ist geschmeidig, das Smartphone ist rundlich und flach. Hier setzt Nokia ein AMOLED Display ein, eine knackige Darstellung auf 3,5 Zoll scheint gesichert. Zudem weist das Nokia C7 eine 8 Megapixel Kamera auf, unterstützt (anders als das Nokia C6) auch den neuesten n-Standard für W-Lan. Doch auch das Nokia C7 ist noch nicht reif für die kommende Netz-Generation LTE, hat aber neben HSDPA auch HSUPA (und kann Daten schneller uploaden). Nett ist auch die Videoaufnahme in HD (720p) und die Wiedergabe in diesem Format. Doch das C7 ist ein reines Touchscreen-Handy ohne Tastatur, und der Preis liegt mit 430 Euro höher als beim Nokia C6.

Das neue Flaggschiff der Business-Serie, Nokia E7, kann auch mit einem AMOLED Display auf vier Zoll punkten. Die ausziehbare QWERTZ-Tastatur klappt angenehm aus und das Tippen von Texten verspricht komfortabel zu verlaufen. Passend zu den Business-Anforderungen unterstützt das Nokia E7 Microsoft Exchange, für berufliche E-Mail Schreiber ein Muss. Neben Allem was das Nokia C7 schon kann, gibt es eine ärgerliche Einschränkung, der 16 GB große interne Speicher ist nicht erweiterbar, wenn die Festplatte voll ist, darf man sich über ein langsames Smartphone ärgern. Ob der Preis von 650 Euro gerechtfertigt ist, wird sich spätestens bei den Verkaufszahlen zeigen.

Warum Nokia allerdings immer noch auf Symbian 3 setzen muss, ist eine andere Frage, das Betriebssystem reicht für Riegel-Handys allemal aus, ist aber schlicht zu alt und leistungsunfähig für Smartphones. Ab Oktober wird dann das Nokia N8 gelauncht und enthält einen Graphikbeschleuniger. Daneben veredeln eine 12 Megapixel Kamera mit Xenon-Blitzlicht, 16 GB internen Speicher (erweiterbar um weitere 32 GB per micro-SD) und die Möglichkeit, einen USB-Stick anschließen zu können, das Smartphone Nokia N8 auf, der Preis von 450 Euro scheint auch fair zu sein.

Nokia will in Zukunft seine Marktposition festigen und neue Marktanteile hinzugewinnen. Anders als z.B. Apple, welches nur ein Modell produziert, will Nokia eine ganze Bandbreite an Smartphones offerieren, auch in den Folgegeschäften mit dem Ovi-Store will Nokia nachlegen. Vorstandsmitglied Niklas Savander sagte auf der Messe, befragt zur erstarkten Konkurrenz: “ Wir werden uns nicht entschuldigen, weil wir nicht Google oder Samsung heißen, wir sind Nokia… Nokia ist zurück.“

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