ILO: Weltweite Jugendarbeitslosigkeit auf Rekordniveau

Die International Labour Organization (ILO, Sitz in Genf) hat in einem Bericht die weltweite Jugendarbeitslosigkeit untersucht und kommt zum Ergebnis, dass die weltweite Jugendarbeitslosigkeit noch nie so hoch war und damit ein Rekordniveau erreicht. Der Bericht mit dem Titel Global Employment Trends for Youth (in etwa, Globale Beschäftigungstrends für Jugendliche) definiert Jugendliche als die Altersgruppe der 15 bis 24 Jährigen. Insbesondere durch die Wirtschaftskrise von 2008 sei die Lage für Jugendliche weltweit angespannt, erst für 2011 erwarten die Autoren eine Entspannung. Demnach seien weltweit 81 Millionen Jugendliche arbeitslos, dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 13 % (11,9 % in 2007), für dieses Jahr erwarten die Forscher gar einen Anstieg auf 13,1 %.

Diese Entwicklung sei am deutlichsten in den Entwicklungsländern zu beobachten, aber auch die klassischen Industrieländer wie USA und die EU bleiben von diesem Trend nicht verschont. In diesen Industrieländern liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei 17,7 %, eine Steigerung um 4,6 % im Vergleich zu 2008. In Deutschland sind laut Statistischem Bundesamt 11 % der Jugendlichen ohne Arbeit (zu 8,2 % Arbeitslosigkeit aller Erwerbstätigen). Die ILO spricht gar von einer verlorenen Generation und warnt vor den möglichen Auswirkungen, wie zunehmende Kriminalität und Drogenkonsum.

Der Bericht der ILO über die weltweite Jugendarbeitlosigkeit ist die vierte ihrer Art (2004,2006,2008 und 2010), dabei werden die Trends weltweit beobachtet. Dabei ist seit 2004 zu beobachten, dass in Relation zur Bevölkerungszahl immer weniger Jugendliche am Arbeitsmarkt teilnehmen (aber effektiv immer mehr Jugendliche arbeiten), zum Teil aufgrund der verlängerten Ausbildungszeit. Zudem ist die Gruppe der Jugendlichen die Bevölkerungsgruppe, die weltweit am schnellsten wächst (1998 506 Millionen arbeitende Jugendliche, 2008 schon 540 Millionen).

Die ILO wurde schon 1919 gegründet, zuerst unter der Schirmherrschaft des Völkerbundes, ab 1946 als Sonderorganisation der UN. 1969 wurde die internationale Arbeiterorganisation gar mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Sie hat aktuell 182 Staaten als Mitglieder, ihre Aufgaben bestehen in der Ausarbeitung rechtsverbindlicher Konventionen (z.B. gegen Kinderarbeit, Mutterschutz etc), und den ausgesprochenen Empehlungen, die eben nicht bindend sind.

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