Chip-Hersteller AMD: Graphikkarten-Marke ATI wird aufgegeben

Computer-Zocker kennen seit Jahren in Grunde nur noch zwei Marken im Bereich der Graphikkarten, ATI und NVIDIA. Zwar gibt es noch andere Hersteller von Graphikkarten-Chips, aber diese sind entweder klein und unbekannt (VIA Technologies, Matrox Graphics), von den beiden grossen Graphikkarten-Chipproduzenten aufgekauft (ArtX von ATI, 3dfx von NVIDIA), oder aber schlicht nicht leistungsfähig genug (S3Graphics,  Intel). In Zukunft sollen die Graphikkarten-Chips von ATI unter den Namen von AMD laufen.

ATI wurde 2006 von AMD für 5,4 Milliarden Dollar aufgekauft. ATI (eigentlich Array Technologies Inc.) war eine Gründung in Markham (Kanada) von drei Auswanderern aus Hong-Kong, das Startkapital lag bei läppischen 300.000 Dollar. Seit 1987 produzierte ATI Graphikkarten-Chips und entwickelte sich zum einzigen Hauptkonkurrenten von NVIDIA. In der Folgezeit konnte ATI einige Neuerungen im Bereich der Graphikkarten präsentieren, so stellte ATI  1992 den ersten 2D-Beschleuniger her. Der wirkliche Durchbruch gelang der Firma ab 2000 mit der so genannten Radeon-Serie, ATI machte sich einen Namen unter den Computer-Spielern. Eine zeitlang galten die Karten aus dem Hause ATI besser als die von NVIDIA. Aktuell wird die ATI Radeon HD 5970 gleich in mehreren Referenzlisten als beste verfügbare Graphikkarte angegeben, mit einem stolzen Preis ab 550 Euro aber auch nur für Extreme-Gamer geeignet. ATI beschäftigt 5600 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Dollar.

Künftig wird AMD (die schon zuvor eigene, aber schwache Graphikkarten-Chips produzierten) die Graphikkarten als AMD Radeon firmieren. Aktuelle Modelle werden nicht umbenannt, los geht es mit der demnächst erscheinenden AMD Radeon HD 6000 Reihe. Auch die so genannte AMD Vision Reihe (CPU und Graphikkarte von AMD und aufeinander abgestimmt) soll beibehalten werden. Eine Marke wird eingestampft, ob diese Entscheidung die Richtige ist, wird sich in Zukunft zeigen.

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