„Bild“-Bericht: Gesundheitsreform- Patienten sollen Anteil der Arztkosten bezahlen

Wie Bild erfahren haben will, plant die Schwarz-Gelbe Koalition weitere Maßnahmen zur Konsolidierung der angeschlagenen gesetzlichen Krankenversicherung. Demnach sollen Patienten ab 2011 eine Rechnung nach jedem Arzt-Besuch erstellen lassen, und müssen anschließend zwei Prozent dieser Kosten aus eigener Tasche entrichten. Im Gegenzug sollen die Patienten und Versicherten entlastet werden, indem sämtliche Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung entfallen. Aktuell würden Vertreter der Bundesregierung die Details mit den gesetzlichen Krankenkassen klären.

Falls Bild richtig liegen sollte, wäre dies ein Novum in der Geschichte der deutschen Sozialversicherungen. Bislang sind Arztbesuche über eine begrenzte Pauschale geregelt. Lediglich bei medizinischen Hilfsmitteln (wie Hörgeräte), Medikamenten (10 % der Kosten, höchstens 10 Euro), Arztbesuchen (Praxisgebühr 10 Euro, höchstens einmal pro Quartal), Krankengymnastik und Krankenhausaufenthalt werden die Patienten an den Kosten beteiligt.

Ob diese Zuzahlungen entfallen, ist bislang nicht ausgemacht. Zwar verschafft dieser Ansatz eine Art Transparenz, doch steht zu befürchten, dass nicht alle Menschen diese Kosten tragen können. Insbesondere chronisch Kranke müssten tiefer in die Tasche greifen, also meist solche, die auch aus dem Berufsleben ausgeschieden sind. Zuzutrauen wäre dieser Vorschlag der Bundesregierung schon, ob sie diesen so offen durchsetzen kann, ist wiederum eine andere Frage. Einen Shift in der Wählergunst wird dieser Ansatz eben nicht auslösen.

We will be happy to hear your thoughts

Hinterlasse einen Kommentar