Bergbauabkommen: Rio Tinto und Chalco (China) einig über Eisenerz-Abbau in Guinea

Das drittgrößte Bergbauunternehmen der Welt, Rio Tinto, und der weltweit drittgrößte Aluminiumhersteller Chalco (Aluminium Corporation of China) aus China haben ein gemeinschaftliches Abkommen zum Abbau von Eisenerz in Guinea (West-Afrika) abgeschlossen. Die möglichen Bergwerke liegen im Naturschutzgebiet der Nimba-Berge, im Länderdreieck Guinea, Liberia und Elfenbeinküste. Hier vermuten Geologen in großen Mengen Bauxit (Aluminium-Erz) und hochreines Eisenerz, ca. 600 Millionen Tonnen Eisenerz mit einem Eisengehalt von 66 % . Schon bestehende Eisenbergwerke (auch von der Rio Tinto Group) versuchen, die wertvolle Natur möglichst zu verschonen, die drei Staaten haben zum Schutz des Naturschutzgebietes mehrere Abkommen geschlossen. Die Gebiete auf liberianischem Gebiet sind stark beschädigt, hier wurde bis 1989 (bis zur Erschöpfung der Erzlagerstätten) intensiver Bergbau betrieben.

Joint Ventures im Bergbau sind nichts ungewöhnliches, die Kapitalintensivität treibt Firmen zur Zusammenarbeit. In diesem Fall versucht Rio Tinto auch Boden gut zu machen, letztes jahr wurden vier Arbeiter der Rio Tinto Group in China wegen Spionage festgenommen und verurteilt. Zudem wurde ein weiteres Joint Venture im letzten Jahr mit der konkurrierenden BHP Billiton (zweitgrößte Bergbau-Firma der Welt) abgeschlossen und Chalco wurde ausgebootet. Eine knifflige Situation, da neun Prozent von Rio Tinto Chalco gehört.

Geplant ist eine Investition von 1,35 Milliarden Euro in den Bergbau von Guinea und soll den Eisen-Hunger der chinesischen Wirtschaft für kommende Jahren stillen. Neben der Hoffnung auf eine lukrative Ausbeutung der Erzlagerstätten könnte auch Guinea (Verkehrsinfrastruktur, neue Arbeitsplätze) von dem Abkommen profitieren. Doch die Gefahr von Umweltzerstörungen am Naturschutzgebiet darf nicht unterschätzt werden, Bergbau hat nicht nur Abholzungen zur Folge, auch Wasserverschmutzungen könnten eintreten. Das Naturschutzgebiet der Nimba-Berge befindet sich auf der Liste des Weltkulturerbe der UNESCO, gilt aber nicht nur wegen des Bergbaus (Wilderei) als gefährdet.

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