Proteste in Bangkok: ein toter Soldat und 18 Verletzte bei Auseinandersetzung zwischen Rothemden und Sicherheitskräften

Die Proteste der UDD (United Front for Democracy against Dictatorship) in Bangkok halten an. Nun kam es am Mittwoch gegen 14 Uhr zu Auseinandersetzungen zwischen den so genannten Rothemden und thailändischen Sicherheitskräften, als die Rothemden versuchten einen Konvoi von 2000 Protestierenden auf Motorrädern und Pick-Ups zu bilden, um auf den so genannten Talad Thai Markt zu gelangen um dort ihre Aktionen fortzusetzen. Die Auseinandersetzung fanden in der Nähe des Nationaldenkmals statt, als Sicherheitskräfte den Konvoi anhalten wollte. Hierzu schossen sie Gummigeschosse in die Menge, scharfe Schüsse wurden in die Luft abgegeben. Im Zuge der Auseinandersetzung wurde einem Soldaten in den Kopf geschossen, 18 Demonstrierende wurden verletzt, einige Demonstranten wurden festgenommen. Erst ein starker Regenfall beendete die Auseinandersetzungen.

Unterdessen verkündete der aktuelle thailändische Premier Abhisit, dessen Absetzung die Rothemden verlangen, dass er zurücktreten würde, wäre er ein Hindernis, um die Stabilität im Land zu gewährleisten. Abhisit betonte zudem, dass die thailändische Armee bislang keinen Plan und nicht die Absicht habe, vom Kriegsrecht Gebrauch zu machen. Zudem müsse Thailand das Stabilitätsproblem und den Terrorismus im Süden des Landes (muslimische Separatisten) gleichzeitig begegnen, kurzfristige Lösungen seien hier nicht gefragt, womit er auch auf die Forderung der UDD (Neuwahlen innerhalb von 90 Tagen) zielt.

Den Protestierenden wird zudem vorgeworfen, sie hätten versucht, Blockaden zu errichten um den Zuzug weiterer Sicherheitskräfte in die thailändische Hauptstadt zu verhindern. Die Ausweitung der Proteste in andere Bezirke Bangkoks will die Regierung unterbinden und droht in diesem Fall ein energisches Vorgehen an. Die Protestierenden halten bislang das Finanzviertel Bangkoks am Silom Road und das bei Touristen populäre Einkaufsviertel um die Kreuzung Ratchadamri besetzt.

Den Gummigeschossen der Sicherheitskräfte begegneten die Rothemden ihrerseits mit Steinen und Feuerwerkskörpern. Dennoch hatten die Rothemden in der Vergangenheit mehrfach betont, das Einige aus ihren Reihen auch bewaffnet sind. Dies bekam der getötet Soldat zu spüren. Auch zum Konvoi betonten Vertreter der UDD zuvor, man würde sich von der Polizei und der Armee nicht aufhalten lassen. Äußerungen von beiden Seiten, also von Vertretern der Regierung und den Protestierenden, lässt nicht auf eine Entspannung der Situation schließen.

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