Proteste der Rothemden in Bangkok: Auseinandersetzungen halten an

Die Auseinandersetzungen zwischen den Rothemden und thailändischen Sicherheitskräften dauern in Bangkok unvermindert an. Immer noch versuchen thailändische Polizisten und Armeeangehörige die protestierenden Rothemden im Finanzviertel Bangkoks erst einzukesseln, um dann die Blockade aufzulösen. Bislang sind nach thailändischen Medienberichten zufolge seit Donnerstag 22 Menschen getötet und 141 verletzt, immer noch sind Explosionen und Schüsse auf den Straßen Bangkoks zu vernehmen. Die Rothemden ihrerseits setzen Barrikaden und Autos in Brand. Währenddessen verkündet die thailändische Armee das Gebiet um die Ratchaprarop, dort halten die Rothemden ihre Blockade, zur so genannten „live-firezone“, genauer gemeint ist eine Scharfschusszone. Anwohner und andere Unbeteiligte dürfen dieses Gebiet nicht betreten, selbst wenn sie somit von der eigenen Wohnung ausgeschlossen werden.

Die Lage in der thailändischen Hauptstadt wird immer dramatischer, die Regierung macht ihre Ankündigungen wahr und geht mit aller Gewalt gegen die Rothemden vor. Zuvor ließ die Armee verkünden, man benutze lediglich Gummigeschosse und Tränengas, aber die  getöteten Opfer beweisen das gegenteil, die Armee schießt zum Teil scharf. Einer der Anführer der Rothemden, Jatuporn Prompan, erklärt, dass die Situation zusehends einem Bürgerkrieg nahe kommt. Regierungssprecher, Panitan Wattanayakorn, versichert, dass die Aktionen der Sicherheitskräfte solange andauern werden, bis die Rothemden aus dem Finanzviertel entfernt seien. Laut seiner Aussagen befinden sich immer noch 6000 Rothemden im besagten Viertel.

Es nimmt nicht wunder, dass die Gespräche zwischen den Rothemden und der thailändischen Regierung als gescheitert angesehen werden können. Selbst wenn es der Regierung gelänge, die Protestaktionen der Rothemden in Bangkok gewaltsam zu beenden, eine dauerhafte Lösung ist dies nicht. Und je gewalttätiger die Auseinandersetzungen werden, je mehr Tote zu beklagen sind, desto unüberwindlicher werden die Gegensätze zwischen den Rothemden (Anhänger des gestürzten Thaksin, meist ländliche und ärmere Bevölkerungsschichten außerhalb der Hauptstadt) und der Zentralregierung von Premier Abhisit (dessen Unterstützer kommen eher aus der städtischen und wohlhabenden Schicht), es steht zu befürchten, dass die Eskalation bis zu einem Bürgerkrieg ausarten kann.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte am frühen Morgen seine Sorgen, beide Parteien sollten wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren, um den Konflikt friedlich zu lösen. Auch US-Aussenministerin Hillary Clinton ermahnt beide Seiten zur Besonnenheit, wie dramatisch die Lage von der US-Regierung eingeschätzt wird, kann man daran ersehen, dass die US-Botschaft in Bangkok vorerst geschlossen wurde (nach eigenen Aussagen bis zum Montag). Auch Bundesaussenminister Guido Westerwelle spricht ermahnende Worte in beide Richtungen, das Auswärtige Amt rät dringendst von Reisen nach Bangkok ab.

2 Comments
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    Lee Roy Webster 8. August 2010 at 12:12

    Dieser Artikel ist sprachlich schwach und scheint aus einer Pressemitteilung der Thai Regierung teil uebersetzt zu sein. Anstelle in einem Anhang auf die eigenen Fehler im Artikel hinzuweisen, sollte der Artikel entfernt werden und ueberarbeitet. Er strotzt geradezu vor Fehlern. Fakt ist, dass ein Urteil des internationalen Gerichtshofes aus den 1950er Jahren den Grenzverlauf zwischen Cambodia und Thailand klar regelt. Die gestuerzte Regierung von Thaksin Shinawatra hatte ein freundschaftliches Verhaeltnis mit Cambodia aufgebaut. Seit dem Sturz der gewaehlten Regierung von Thaksin Shinawatra durch das Militaer haben faschistisch nationalistische Kraefte diesen Konflikt neu aufleben lassen, um sich politisch selbst zu profilieren. Wer in Thailand lebt und sich mit der politischen Lage auseinandersetzt, der weiss genau, dass die Thailaendische Regierung international hier keine Moeglichkeiten haben wird an einem Urteil des internationalen Gerichtshofes etwas aendern zu lassen. Die PAD fordert von der Regierung und dem Militaer einen Krieg mit Cambodia. Der ganze Konflikt ist eine Schande fuer das einstige sued ostasiatische Zugpferd Thailand. Politisch ist man weitgehend isoliert und hat die Fuehrungsrolle in der ASEAN Region verloren. Ein Buergerkrieg steht vor der Tuere – dies scheint der wahre Grund zu sein, dass dieser nutzlose Konflikt von radikalen Kraeften aufgewaermt wird. Die Anwohner der Region unterstuetzen den Kurs der faschistoiden PAD ueberhaupt nicht.

  2. Reply
    Hans Stoiber 14. August 2010 at 10:23

    Wie Herr Roy Webster zu einer derart verdrehten Aussage kommt bleibt wohl immer ein Rätsel.Fakt ist dass unter Thaksin an der Grenze zu Cambodia seine Miliz ca 1400 Menschen auf dem Gewissen hat. Dieselben wurden dann zum weiter Töten ind den Süden geschickt. Mit Erfolg wie man an den Massakern unschwer erkennen konnte.

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