Ölkatastrophe im Golf von Mexiko: BP in der Kritik

Die größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA findet kein Ende. Seit dem Untergang der Ölplattform „Deepwater Horizon“ am 22. April strömen täglich 35.000 bis 60.000 Barrel  (also bis zu 9,6 Millione Liter) Öl in den Golf von Mexiko. Anfangs hieß es noch seitens BP, dass die Menge des Erdöls bei 12.000 Barrel liegen würde. Nach etlichen Versuchen gelang es den Ingenieuren von BP, eine Absaugvorrichtung zu installieren, täglich würden 18.000 Barrel abgepumpt. Nun hat ein Blitzeinschlag diese Absaugrichtung für zehn Stunden lahm gelegt. Währendessen hat der Gouverneur von Louisiana den Schaden auf mindestens 100 Milliarden Dollar beziffert, Tendenz steigend. BP hat sich bereit erklärt, einen Fonds von 20 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. Angesichts der hohen Schadenssumme (da werden die 20 Milliarden eben nicht reichen), wenden sich nun die Mitbetreiber der Ölplattform von BP ab.

Anadarko, eine Firma die mit 25 % an der Ölplattform beteiligt ist, beschuldigt BP, Sicherheitsvorkehrungen nicht zur Genüge berücksichtigt zu haben. BP wiederum weist die Vorwürfe zurück, zudem will BP Anadarko an den Entschädigungszahlungen adäquat zum Anteil der Firma beteiligt sehen. Nun sollen 32 Zentrifugen, die Wasser vom Öl trennen können, eingesetzt werden. Diese Zentrifugen stammen aus der Firma Ocean Therapy Solution von Kevin Costner, der nun diese an BP verkauft hat.

Unterdessen gerät der Chef von BP, Tony Hayward, in die Kritik, denn er hatte sich zu einer Segelregatta eingefunden. Zudem hat Hayward bei der Befragung des US-Kongresses keine gute Figur abgegeben, meist wich er den Fragen der Kongressabgeordneten aus. Um den versprochenen Fonds auch stellen zu können, werden dieses Jahr keine Dividenden auf BP-Aktien ausgezahlt. Zudem wird BP Anleihen aufsetzen. Die wirklichen Kosten liegen um ein Vielfaches darüber,  Flora und Fauna werden in dieserRegion um Jahre noch Auswirkungen spüren.

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