Libyen: Unruhen halten weiter an- Gaddafi aber auch

Die Unruhen in Libyen halten an und verschärfen sich zusehends. Nun sollen libysche Kampfjets sogar einen Protestzug bombardiert haben, zwei Kampfjets der libyschen Flugwaffe sind zuvor auf Malta gelandet und berichteten von dem Befehl auf Zivilisten zu schießen. Unbestätigten Berichten zufolge soll Justizminister Mustafa Abdeldschalil zurückgetreten sein, er kritisiere damit die exzessive Gewaltanwendung . Das libysche Regime droht auseinander zu brechen, dennoch scheint Gaddafi seine Macht bislang nicht abgeben zu wollen.

Die Unruhen in Libyen

Die Demonstrationen haben sich aus der Hauptstadt Tripolis auf das ganze Land ausgebreitet, nach unbestätigten Berichten seien zwei Städte, Al-Baida und die Großstadt Benghazi, in den Händen der Aufständischen. Der Sohn Muammar Gaddafis, Saif al-Islam Gaddafi, hat gestern Abend im libyschen Fernsehen vor einem Bürgerkrieg gewarnt, man werde bis zur letzten Munition kämpfen. Damit äußert er die Absicht seines Vaters, nicht freiwillig abtreten zu wollen. In der gleichen Verkündung drohte er zudem Richtung Europa die libysche Grenze zu öffnen und somit eine Flüchtlingswelle Richtung Europa los zu treten. Dies ist eine unverhohlene Erpressung sich nicht in die inneren Angelegenheiten Libyens einzumischen.

Da eine Nachrichtensperre über Libyen verhängt wurde, Internetplattformen wie Facebook etc. seit Tagen gesperrt sind und die Berichterstattung erschwert wird, sind verlässliche Nachrichten aus Libyen momentan rar. Nach weiteren Meldungen habe Gaddafi die Hauptstadt Tripolis verlassen. Im libyschen Fernsehen wurde unterdessen angekündigt, die libysche Armee bereite eine Operation gegen die Protestierenden vor.

Gaddafi im Fernsehen

Nach einem Gerücht, wonach Gaddafi nach Venezuela geflüchtet sein soll und einem Dementi, zeigte sich der so genannte Revolutionsführer für eine Minute im Fernsehen, er sei weiterhin in Tripolis. Doch weiteres sagte Gaddafi nicht. Im Zuge der Unruhen sind Dutzende Opfer zu beklagen, genaue und verlässliche Zahlen sind bislang nicht zu nennen. Doch in Tripolis sollen 150 bis 200 Demonstranten umgekommen sein, in Benghazi sollen es 400 sein. Sämtliche westliche Staaten sind bemüht, ihre Staatsbürger aus Libyen zu retten. Gleichzeitig kritisieren die meisten Staatschefs die Vorgehensweise von Gaddafi.

Revolte in der libyschen Armee ?

Neben den Kampfpiloten, die auf Malta gelandet sind, gibt es weitere Berichte, wonach Soldaten sich mit den protestierenden Mengen fraternisieren. Auch kritische Stimmen sollen aus der Armee kommen, insbesondere die unangemessene Vorgehensweise gegen die Demonstranten verstimmen die Militärs. Am Montagabend soll es gar einen Aufruf von einzelnen Offizieren gegeben haben, die deutlich gegen Gaddafi und für die Demonstranten gerichtet waren. Bemerkenswert, da Gaddafi selber durch einen Militärputsch vor 40 Jahren an die Macht gelangte, nun scheint sich seine Hauptstütze von ihm abzuwenden.

Viele Diplomaten im Dienst des libyschen Außenministeriums quittierten derweil ihren Dienst und protestierten somit gegen Gaddafi. Nach den verheerenden Angriffen auf die unbewaffnete Zivilbevölkerung hat Gaddafi die meiste Unterstützung verloren, es ist nur eine Frage von Stunden oder Tagen, bis die Herrschaft von Gaddafi beendet wird.

1 Comment
  1. Reply
    Reiner Tiroch 22. Februar 2011 at 20:35

    Die gesürzten Verbrecher können doch mit ihren ergaunerten Mrd auf eine einsame insel ziehen, oder zu berluskoni.

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