Libanon: Syriens Präsident Assad und Saudi-König Abdullah zu Staatsbesuch

Der Präsident von Syrien, Bashar el-Assad, und der König von Saudi-Arabien, König Abdullah, sind zu Staatsbesuch in Libanon eingetroffen. Dies ist der erste Staatsbesuch von Assad seit dem Rückzug der syrischen Truppen 2005 aus dem Libanon. In dem Jahr wurde der damalige Premierminister vom Libanon, Rafik Hariri, von bislang unbekannten Tätern getötet. In den darauf folgenden Unruhen, und aufgrund des internationalen Drucks, musste Syrien (welches 1976 im Bürgerkrieg von Libanon einrückte, und sich als Schutzmacht Libanons verstanden hatte) bis 2006 den Libanon verlassen (so genannte zedern-Revolution). 2008 wurden diplomatische Beziehungen zwischen beiden Staaten aufgenommen, Premierminister Saad Hariri (Sohn des ermordeten Hariri) war indes schon zweimal zu Staatsbesuch in Damaskus. Beide Staatsoberhäupter (also Assad und Abdullah) versuchen ihren Einfluss im Libanon geltend zu machen, um mögliche Gewaltausschreitungen im Zuge des UN-Tribunals wegen der Ermordung Hariris zu unterbinden. Das UN-Tribunal verdächtigt Angehörige der schiitischen Hezbollah-Miliz hinter dieser Tat, der Anführer Scheikh Hassan Nasrallah weist diese Vorwürfe vehement zurück und sieht eher ein Komplott Israels im Gange.

Im bürgerkriegs-gezeichneten Libanon (1975 bis 1990, 90.000 Tote, 800.000 Flüchtlinge und 20.000 Vermisste, bei einer Bevölkerung von ca. 3,9 Millionen Einwohner) herrscht ein empfindliches Gleichgewicht verschiedener Fraktionen vor: Christen, so genannte Maroniten (katholisch), Sunniten, Schiiten, Drusen und weitere 13 verschiedene Religionsgruppen sowie verschiedenste politische Strömungen müssen im Staat Libanon integriert werden. Dies wird auch in der Verteilung der Staatsämter deutlich, das Staatsoberhaupt (aktuell Michel Suleiman) ist stets ein maronitischer Christ, der Regierungschef ist stets ein sunnitischer Muslim, der Parlamentspräsident immer ein schiitischer Muslim und der Armeechef immer ein Christ, so ist dies in der libanesischen Verfassung fest geschrieben. Dennoch gibt es immer wieder Unruhen im Land, zumal andere Staaten wie Israel, Syrien und Saudi-Arabien (aber auch der Iran) bestimmte Gruppen im Land unterstützen und sich zum Teil als Schutzmacht dieser Gruppen verstehen.

Der Besuch Assads, der sich momentan als Schutzmacht der schiitischen Fraktion aufführt (in der Vergangenheit gehörten wechselnde Bündnisse zur Normalität), und des saudischen Königs Abdullah (Schutzmacht über die Sunniten) soll helfen, mögliche Unruhen im Zuge des UN-Tribunals zu verhindern. Bislang wurde nicht ausgemacht, welche Gruppierung Hariri umgebracht hat, verschiedenste Gerüchte wie Syrien, Israel, die Hezbollah etc. machen die Runde. Der Regierungschef Saad Hariri erhofft sich vom Besuch beider Staatsoberhäupter eine stabilisierende Signalwirkung auf Libanon. In wie weit außenstehende Staaten Einfluss auf die gespannte Lage nehmen können, ist im Libanon nicht einfach auszumachen, die religiösen Gruppen bringen zum Teil verschiedene politische Strömungen hervor. Ein weiterer Bürgerkrieg im Libanon muss auf jeden Fall vermieden werden, das einst blühende Land der Zedern (Beirut als Paris des Ostens) ist vom Bürgerkrieg und dem Angriff Israels (2006 als Reaktion auf die Raketenangriffe der Hezbollah) gezeichnet.

3 Comments
  1. Reply
    isaac stern 3. August 2010 at 22:42

    der Angriff Israels auf dem Libanon 2006,war keine „Reaktion auf Raketenangriffe der Hizballah“ sondern: eine Reaktion auf die Tötung und die Festnahme von zwei Israelischen Soldaten.Diese befanden sich auf libanesische Territorium.Diese Aktion war wiederum eine Reaktion auf die Ermordung von Mahmmud Majzoub und seinen Bruder Nadir in Sidon durch den israelischen Geheimdienst.

  2. Reply
    isaac stern 20. August 2010 at 09:47

    wieder einmal muss ergänzt und berichtigt werden.fateh al islam ist eine der al qaida nahe stehende terrororganisation,dass diese gruppierung israel und die usa zum feind erkoren hat,ist meines erachtens nicht nennenswert,den im libanon gibt keine gruppe,die nicht vom israelischen feind spricht,das ist staatsresort.die gruppe fateh al islam sah premier die hisballah und die libanesische arme als hauptfeind.fateh al islam wurde nicht von syrien unterstützt,den syriens unterstützung gilt der hisballah,und ist nicht an einem gegengewicht zu hisballah interessiert.der autor hat ausgeblendet das diese gruppierung hauptsächlich aus fanatischen radikalen fundamentalisten besteht,die fast aus allen muslimischen ländern zusammen gekommen sind und nur wenige palästinenser dabei waren.die meisten anhänger dieser gruppe waren libanesen.hier wollte der autor den anschein machen,dass diese gruppierung eine palästinensische sei,dass hat die libanesische arme immer wieder bestritten.aussedem stimmen die zahlen der opfer nicht,nach aljazeera und libanischen medien berichte gab es etwa 400 opfer.das fateh al islam die anschläge auf die unifil verübt haben soll ist nicht bewiesen und sie hat sich auch nicht dazu bekannt.lieber autor warum schreiben sie nicht über themen die nicht so kompliziert sind und keine intensive recherche benötigen?
    shalom
    isaac david stern

  3. Reply
    isaac stern 20. August 2010 at 09:55

    lieber autor,
    hier mal ein thema was die leser interessieren könnte,die sach lage ist eindeutig und erinnert stark daran wie sich nazisoldaten mit ihren jüdischen opfern umgegangen sind….
    http://www.haaretz.com/news/national/i-would-gladly-kill-arabs-even-slaughter-them-1.309031

    http://www.haaretz.com/news/national/i-don-t-see-anything-wrong-with-facebook-images-of-palestinian-detainees-1.308537

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