Zentralrat der Muslime: Deutsche Muslime mehrheitlich für Militäreinsatz gegen Gaddafi

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, begrüßte die Intervention „in letzter Sekunde“ und kritisierte zugleich die deutsche Enthaltung bei der Abstimmung über die UN-Resolution. „Ich habe Verständnis für den schwierigen Abwägungsprozess der Bundesregierung, aber die Begründung der Enthaltung ist nicht verständlich“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Auch ein Ja aus Berlin hätte nicht zwingend bedeutet, dass Bundeswehrsoldaten entsandt werden.

Und der Bodenkampf sei „ohnehin Aufgabe des libyschen Volkes, das bereit ist, sich selbst zu verteidigen.“ Mazyek zeigte sich überzeugt, dass „die allermeisten Muslime in Deutschland und auch weltweit“ hinter der Aktion stünden, weil Gaddafi sein eigenes Volk abschlachte, Krankenhäuser beschießen und Zivilisten ermorden lasse und so eine friedliche Revolution ersticke. Es sei zudem „einmalig in unserer Zeit, dass es hier eine gemeinsame vom Westen und von der muslimischen Welt getragene UN-Resolution gibt“, sagte Mazyek.

Diese Meldung aus Köln wurde am 21.03.2011 um 15:59 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär, Weltpolitik, Religion übertragen.

1 Comment
  1. Reply
    Müller 21. März 2011 at 17:42

    Zunächst sollte geprüft werden, welche Weltanschauungen durch die sogenannten Freiheitskämpfer vertreten werden.
    Fakt ist doch, dass der Islam in dieser Region die vorherrschende Religion ist.
    Es besteht eindeutig die Gefahr, dass eine Art Islamistisch orientierte Führung an die Macht gerät und den Koran, für Ihre radikalen Zwecke missbraucht.
    Einen ähnlichen Fehler müssen wir nun mit großen Verlusten in Afghanistan ausbaden.
    Denn in Afghanistan wurde in den 80’er Jahren der Pakistanische Geheimdienst (ISI) durch westliche Staaten und Saudi Arabien unterstützt, aus den „Freiheitskämpfern“ militärisch erfolgreiche Mudschahidin zu bilden.
    Ich bin der Meinung, dass der Westen nun nach Kosovo (dort hat die Mafia die Oberhand), IRAK (zersplittert durch unterschiedliche Stammesstrukturen) und Afghanistan (Wiederaufleben der Taliban im gesamten Land) ein destabilisiertes Land zurück lassen wird, dessen Wiederaufbau die westlichen Völker zu Gunsten einiger weniger Ölkonzerne teuer bezahlen werden.

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