Zeitung: Tarifrunde an der Berliner Charité gescheitert

Die Tarifrunde für Europas größtes Universitätsklinikum, der Charité in Berlin, ist offenbar gescheitert. Nach Informationen des Berliner „Tagesspiegels“ (Dienstagsausgabe) wollen die zuständigen Verhandler der Gewerkschaft Verdi am Dienstag das vorläufige Ende der Tarifgespräche an der Klinik erklären. Für Mai rechnen Arbeitnehmervertreter mit Streik.

Verdi fordert für die fast 10.000 Pfleger, Schwestern, Reinigungskräfte und Techniker monatlich 300 Euro mehr pro Beschäftigtem, wie im Bundestarif vorgesehen. Das seit Jahren verschuldete landeseigene Krankenhaus ist vom Senat jedoch auf einen strikten Sparkurs verpflichtet worden. Klinikintern gilt als ausgeschlossen, dass der Charité-Vorstand einem 300-Euro-Lohnplus zustimmen wird – auch wenn Vorstandschef Karl Max Einhäupl den Wunsch nach mehr Gehalt kürzlich verständlich nannte. Zuletzt hatte die Klinik ein gestaffeltes Lohnplus angeboten. Demnach bekämen Pfleger, Schwestern weiteres Personal allerdings erst bis 2017 die geforderte Erhöhung. Derzeit bekommt eine Charité-Schwester nach zehn Dienstjahren im Schnitt weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Erst vor einer Woche hatte Verdi ihre Mitglieder zu einem Warnstreik aufgerufen, an dem sich ingesamt rund 2.000 Kollegen beteiligten. Verdi verhandelt derzeit auch für die Pflegekräfte an den Helios-Kliniken, etwa in Buch und Zehlendorf, und schließt dort Warnstreiks nicht aus.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 21.03.2011 um 17:58 Uhr mit den Stichworten DEU, BER, Proteste, Gesundheit, Arbeitsmarkt übertragen.

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