Zeitung: Karstadt-Insolvenzverwalter bekommt Millionen-Honorar

Der Insolvenzverwalter des Warenhauskonzerns Karstadt, Klaus Hubert Görg, kann offenbar mit einem hohen Honorar rechnen. Es könnte bei angeblich mehr als 50 Millionen Euro liegen, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ am Dienstag. Görg hatte vor einem Jahr das Karstadt-Verfahren übernommen.

Der Konzern beschäftigt derzeit noch 25.000 Mitarbeiter. Vor einigen Wochen wurde ein vorläufiger Kaufvertrag mit dem Investor Nicolas Berggruen unterzeichnet, der verhandelt aber noch über die Höhe der Mieten für die Karstadt-Immobilien. Görg nimmt zur Höhe des Honorars derzeit keine Stellung. „Dazu sagen wir nichts. Außerdem ist es noch zu früh, um eine Rechnung aufzumachen“, betonte Görgs Sprecher. Die Vergütung orientiert sich am Wert der Insolvenzmasse am Tag der Schlussrechnung. Kritik kommt von Experten . „Statt die Gläubiger bestmöglich zu befriedigen, versorgt die Abwicklung eines Insolvenzverfahrens offenbar weitgehend und flächendeckend nur die Insolvenzverwalter und die mit ihnen verbundenen Strukturen“, sagte der Wissenschaftler und frühere Insolvenzrichter Hans Haarmeyer. Haarmeyer kritisiert, dass viele Verwalter „Heerscharen von teuren Beratern“ in die ihnen anvertrauten Firmen schicken, weil es ihnen entweder selbst an Kenntnissen mangele oder weil sie sich durch Gutachten absichern wollten.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Essen wurde am 29.06.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Wirtschaftskrise übertragen.

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