Zeitung: Immer mehr Leiharbeiter in Bundesbehörden

Seit 2008 hat sich die Zahl der Leiharbeiter in den Bundesbehörden mehr als verdoppelt. Wie die „Bild“ Zeitung (Donnerstagausgabe) berichtet, stieg die Zahl von 771 Leiharbeitern 2008 auf 1593 geliehene Arbeitskräfte im Jahr 2010. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 18,6 Prozent.

Dies geht laut „Bild“ aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Als Gründe wurden Krankheits- und Urlaubsvertretungen (1.152 Fälle), die „Bewältigung von Arbeitsspitzen“ (147 Fälle) und „Überbrückung bei Nachbesetzungen“ (72 Fälle) angegeben. Die meisten Leiharbeiter setzten das Bundesverteidigungsministerium und die untergeordneten Behörden ein: Die Zahl der geliehenen Beschäftigten stieg um fast 30 Prozent von 1.060 Verträgen im letzten Jahr auf 1.381. Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann sagte: „Die Bundesregierung agiert nicht anders als ein privater Unternehmer, der auf Kosten der Beschäftigten Geld sparen will. Das ist ein Skandal. Der Verteidigungsminister muss jetzt klären, warum sein Ministerium so außerordentlich viele Leiharbeiter einsetzt. Das riecht nach einer Haushaltsschummelei.“ Durchschnittlich dauerten die Arbeitsverhältnisse zwei Monate, 75 Prozent der Leiharbeiter hatten eine Vollzeitstelle. 46 Prozent der Arbeitskräfte waren weiblich, insgesamt 93 Prozent haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Zu den Stundenlöhnen wurden keine Angaben gemacht.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 03.02.2011 um 00:09 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.

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