Zeitung: Ein Drittel der Frauen sind selbst mit Vollzeitstelle Niedriglohnempfänger

Jede dritte Frau mit einer Vollzeitstelle bezieht lediglich einen Niedriglohn. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor, die der „Frankfurter Rundschau“ (Montagausgabe) vorliegt. Demnach waren Ende 2009 in Deutschland 2,4 Millionen weibliche Vollzeit-Beschäftigte Geringverdienerinnen.

Das entspricht einem Anteil von 33 Prozent. Bei Männern mit Vollzeitstelle ist der Anteil der Niedriglohn-Beschäftigten mit 13 Prozent deutlich kleiner. Als Geringverdiener gelten Beschäftigte, die weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens beziehen. Auch unter den 6,7 Millionen atypisch Beschäftigten wie Minijobbern, Teilzeitkräften und befristet Beschäftigten sind mit 74 Prozent wesentlich mehr Frauen als Männer, so das Bundesfrauenministerium. Betrachte man alle Erwerbstätigen (inklusive Teilzeitkräften und Minijobbern), seien 68 Prozent der Niedriglohn-Bezieher weiblich, sagte die Arbeitsmarktexpertin Claudia Weinkopf von der Universität Duisburg-Essen der „Frankfurter Rundschau“. Zum 100. Internationalen Frauentag ergebe sich damit ein ernüchterndes Bild, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Sabine Zimmermann. Nötig sei ein gesetzlicher Mindestlohn von zehn Euro, von dem vor allem Frauen profitieren würden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 07.03.2011 um 07:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt, Gesellschaft übertragen.

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