Zahl der Sorgerechtsentzüge erstmals seit langem leicht gesunken

Die Zahl der Sorgerechtsentzüge in Deutschland ist erstmals seit langem leicht gesunken. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eine Umfrage bei den 16 statistischen Landesämtern in ihrer Donnerstagsausgabe. Im Jahr 2009 entschieden die Familiengerichte demnach 12.164 mal, Eltern das Sorgerecht zu nehmen, weil sie ihre Kinder misshandelt oder gefährdet hatten.

Im Jahr 2008 hatte es noch 12.244 solcher Fälle gegeben. Das entspricht einem Rückgang um 0,7 Prozent. In den Jahren zuvor war die Zahl der Sorgerechtsentzüge stets stark gestiegen. So würden die Sozialbehörden zwar mit weiter steigender Tendenz dafür plädieren, gefährdete Kinder von ihren Eltern zu trennen. Doch offenbar reagieren die Familiengerichte, die über die Anträge entscheiden müssen, inzwischen skeptischer. Während sie vor einigen Jahren fast alle Anträge akzeptierten, lehnen die Richter inzwischen jeden fünften ab. Im Jahr 2009 wiesen sie insgesamt 3.110 Anträge der Jugendämter zurück – mehr als je zuvor.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 14.07.2010 um 18:04 Uhr mit den Stichworten DEU, Familien, Gesellschaft, Justiz übertragen.

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