Wirtschaftsweiser Bofinger: Deutsche Investitionen verhindern Eskalation der Schuldenkrise

Die Bundesregierung soll nach dem Willen des Wirtschaftsexperten Peter Bofinger mit zusätzlichen Investitionen dafür sorgen, dass die europäische Schuldenkrise nicht auf weitere Staaten wie Portugal und Spanien übergreift. „Deutschland muss einen Impuls setzen, um diesen Ländern zu helfen“, sagte Bofinger, Mitglied im Wirtschafts-Sachverständigenrat, gegenüber dem „Tagesspiegel“ (Montagausgabe). Die Regierung solle die im Zuge der Rezession erhöhten öffentlichen Investitionen nicht auslaufen lassen, sondern um zwei oder drei Jahre verlängern.

Zudem könne es Vergünstigungen für private Investitionen geben, etwa für eine energetische Sanierung von Häusern. Auch die Abschaffung der Abgeltungsteuer auf Zinserträge sei sinnvoll, „so würde es attraktiver, das Geld in Investitionen anzulegen, als es zu sparen“. Bofinger sagte, die Deutschen könnten „nicht einfach auf die Schuldenbremse verweisen und sagen, wir können nichts tun“. Darüber hinaus begrüßte er es, dass Irland nun die Euro-Länder und den Internationalen Währungsfonds um Hilfe bitten will. „Deutschland ist der größte Gläubiger der Iren. Wir müssen interessiert sein, dass wir das Geld zurückbekommen. Wir retten nicht die Iren, sondern auch unsere Banken“, so Bofinger.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 21.11.2010 um 18:21 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.

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