Wehrpflicht-Aussetzung führt zu Arbeitslosigkeit in Kreiswehrersatzämtern

In den 52 deutschen Kreiswehrersatzämtern sind rund 3.800 Beamte und Angestellte seit dem Jahresbeginn weitgehend ohne Arbeit. Die erst Mitte Dezember beschlossene Aussetzung der Wehrpflicht habe dazu geführt, „dass 70 bis 80 Prozent des Auftragsaufkommens weggebrochen sind“, bestätigte der Vorsitzende des Verbandes der Beamten in der Bundeswehr, Wolfram Kamm, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Einberufungen, Musterungen und die Zuweisungen zu den Truppenteilen seien mit einem Schlag weggefallen.

Der Chef des Deutschen Beamtenbundes, Peter Heesen, mahnt beim Gesetzgeber „eine schnelle Lösung“ in dieser Frage an. Heesen sagte: „Unbeschäftigte oder unterbeschäftigte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sind nicht nur eine Belastung für den Steuerzahler. Es muss vielmehr bedacht werden, dass es um Menschen geht, die Klarheit über ihre eigene Zukunft haben wollen“. Problematisch ist der hohe Altersdurchschnitt in den Kreiswehrersatzämtern. „In den nächsten zehn Jahren scheiden mindestens 50 Prozent aus“, sagt Kamm. Das erschwert Versetzungen, obwohl andere Verwaltungen an Personalmangel leiden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 06.01.2011 um 14:53 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär, Arbeitsmarkt übertragen.

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