Verdi hält Euphorie um Arbeitsmarktentwicklung für verfrüht

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) warnt trotz der Entspannung am Arbeitsmarkt vor verfrühter Euphorie. „Wer wie Wirtschaftsminister Brüderle auf die Schnellstraße zur Vollbeschäftigung will, muss zuerst die Schlaglöcher beseitigen“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske anässlich der neuesten Arbeitsmarktzahlen für Oktober. „So erfreulich es ist, dass die Zahl der registrierten Arbeitslosen unter drei Millionen gesunken ist, kann die offizielle Statistik nicht darüber hinweg täuschen, dass tatsächlich rund 4,5 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz suchen“, so Bsirske weiter.

Der Verdi-Chef warnt außerdem davor, dass der Beschäftigungsaufbau zur Stärkung des privaten Konsums kein Selbstläufer wird. „Die soziale Balance lässt sich nur bewahren, wenn Menschen von einer Vollzeitbeschäftigung auch leben können. Deshalb brauchen wir spürbare Lohnerhöhungen, einen gesetzlichen Mindestlohn auf dem Niveau unserer westeuropäischen Nachbarn und die gleiche Bezahlung von Leiharbeitern und Stammbeschäftigten“, so Bsirske.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 28.10.2010 um 12:24 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt, Daten, Unternehmen übertragen.

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