Verdi fordert verbindlichen Mindestlohn für Weiterbildung

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Bundesregierung aufgefordert, den Mindestlohn in der Weiterbildung für allgemeinverbindlich zu erklären. Vor dem Hintergrund der Debatte des Bundestages am Freitag über den Mindestlohn in der Weiterbildung hat Verdi-Vorstandsmitglied Petra Gerstenkorn die Abgeordneten auf das weitere Abgleiten der Branche in den Niedriglohnsektor und den damit einhergehenden Qualitätsverlust bei der öffentlich geförderten beruflichen Weiterbildung hingewiesen. „Die Abwärtsentwicklung der Gehälter für akademisch qualifiziertes Personal gefährdet die Qualität der berufspädagogischen Arbeit“, erklärte Gerstenkorn am Donnerstag.

„Diese qualifizierte Tätigkeit setzt entsprechende Rahmenbedingungen voraus, die der öffentliche Auftraggeber den Beschäftigten sichern muss. Die Arbeitsbedingungen und Entlohnung sind in keiner Weise angemessen.“ Leidtragende seien neben den Beschäftigten insbesondere benachteiligte Jugendliche und Langzeitarbeitslose, die dringend auf qualifizierte Aus- und Weiterbildung angewiesen sind, um überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten. Gerstenkorn betonte, dass es im öffentlichen Interesse sein müsse, eine hohe Qualität der beruflichen Bildung zu gewährleisten – nicht zuletzt, um volkswirtschaftlichen Schaden abzuwenden. Der mit der Vergabepraxis ausgelöste Preisverfall für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen dürfe nicht länger auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 02.12.2010 um 15:25 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Arbeitsmarkt, Unternehmen übertragen.

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