Verbraucherschützer und Fahrgastverband fordern mehr Geld für Netze

Verbraucherschützer befürworten den Vorschlag, Gewinne aus dem Netzgeschäft der Bahn für den Ausbau der Schienennetze zu verwenden. Zugleich fordern sie aber deutlich höhere Investitionen. „Wir begrüßen die neuen Pläne des Verkehrsministeriums, aber das reicht bei weitem nicht“, sagte Holger Krawinkel, Verkehrsexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV), der „Frankfurter Rundschau“ (Montagausgabe).

Am Wochenende war bekannt geworden, dass das Ministerium, einen „Finanzierungskreis Schiene“ schaffen will. Die Bahntochter DB Netz soll ihre Gewinne aus Entgelten für die Nutzung von Trassen ausschließlich in die Infrastruktur investieren. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert, dass nicht nur mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Genauso wichtig ist, dass das Verkehrsministerium mit der Bahn klärt, wofür das Geld ausgegeben wird“, sagte Pro-Bahn-Vorsitzender Karl Peter Naumann der „Frankfurter Rundschau“. Experten erwarten, dass die DB Netz im vorigen Jahr einen Gewinn von etwa 800 Millionen Euro erzielt hat. Derzeit sind 3,9 Milliarden Euro für Investitionen ins Netz geplant. Eine Aufstockung der Mittel um eine Milliarde reiche „gerade einmal, um einen ordentlichen Unterhalt zu gewährleisten“, erläuterte Krawinkel. Eine weitere Milliarde pro Jahr sei notwendig, um den Güterverkehr auf der Schiene in den nächsten Jahren auszubauen. „Und wenn beim Personenverkehr der Anteil der Bahn merklich gesteigert werden soll, sind Investitionen von insgesamt acht Milliarden Euro nötig.“ Naumann will sich auf eine genaue Summe nicht festlegen. Aber eine Größenordnung von sieben Milliarden hält er für angebracht.

Diese Meldung aus Frankfurt/Main wurde am 17.01.2011 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Zugverkehr übertragen.

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