VdK-Präsidentin Mascher sieht bei Rente "falsche Weichenstellung"

Die Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, hat sich verwundert über Äußerungen ihres Parteifreundes und früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) gezeigt, wonach wegen mangelnder Leistungsfähigkeit des Staates private Finanzdienstleister quasi staatsersetzende Aufgaben bei der Rentensicherung zu übernehmen hätten. „Eine so dynamische und reiche Gesellschaft wie die Industrienation Deutschland muss in der Lage sein, den Arbeitnehmern eine ausreichende Rente sichern zu können“, sagte Mascher, zu Schröders Kanzlerzeiten auch Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, in einem Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Sonnabend-Ausgabe). Dass dies derzeit nicht gelänge, „ist Teil einer politisch falschen Weichenstellung, aber nicht naturgesetzlich“, so Mascher.

Zuvor hatte „Spiegel-Online“ über einen Auftritt im Jahr 2004 von Gerhard Schröder bei seinem Freund und damaligen Chef des Finanzdienstleisters AWD berichtet, bei dem Schröder laut Mitarbeiterzeitung vor einem AWD-Führungskreis erklärt habe: „Sie als AWD-Mitarbeiter erfüllen eine staatsersetzende Funktion. Sichern Sie die Rente Ihrer Mandanten, denn der Staat kann es nicht.“ Daraufhin meinte Ulrike Mascher zum Renten-Pessimismus ihres ehemaligen Kanzlers und Ex-Parteichef: „Ich traue der deutschen Volkswirtschaft mehr zu, als offenbar Gerhard Schröder.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 04.03.2011 um 15:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesellschaft übertragen.

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