US-Verteidigungsminister Gates erwägt Engagement in Afghanistan auch nach 2014

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat am Montag bei einem überraschenden Afghanistan-Besuch ein mögliches Engagement der Vereinigten Staaten nach 2014 ins Gespräch gebracht. Es solle sich nur um einen kleinen Teil der aktuellen Präsenz handeln, sagte Gates zu Soldaten auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram. Das Militär solle demnach weiter eingebunden sein, um afghanische Truppen auszubilden und zu beraten.

Mit der afghanischen Regierung würden Gespräche über eine „langfristige Sicherheitspartnerschaft“ geführt, erklärte der Verteidigungsminister bereits zuvor. Laut dem Büro des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai liege die Entscheidung jedoch nicht nur bei der Regierung, sondern auch beim Volk. Der schrittweise Abzug der NATO-Soldaten aus Afghanistan soll im Juli diesen Jahres begonnen werden. Bis Ende 2014 soll die afghanische Armee die Sicherheitsverantwortung im ganzen Land übernehmen. Gates nutzte seine Afghanistan-Reise auch für eine offizielle Entschuldigung wegen des Todes von neun afghanischen Kindern bei einem NATO-Luftangriff. Der Vorfall sei ein Rückschlag für die Beziehungen der USA zum afghanischen Volk, so die Einschätzung des Verteidigungsministers. Karsai akzeptierte die Entschuldigung, bezeichnete das Problem ziviler Opfer jedoch erneut als Hauptgrund für die angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Diese Meldung aus Kabul/Washington wurde am 08.03.2011 um 00:33 Uhr mit den Stichworten Afghanistan, USA, Militär übertragen.

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