US-Starökonom Rajan warnt vor Währungskonflikt mit China

Der Chicagoer Starökonom Raghuram Rajan sieht im Währungskonflikt zwischen den USA und China eine Gefahr für die Weltwirtschaft. Die Eingriffe Chinas in die Wechselkurse, aber auch die lockere Geldpolitik der USA schafften ein Übermaß an Liquidität und ließen Vermögensblasen entstehen. „Wenn dann die Stimmung kippt, könnte dies zu hässlichem Protektionismus führen“, so Rajan in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Spiegel“.

„Die Sache könnte eskalieren.“ Rajan, Professor an der Booth School of Business der Universität von Chicago, plädiert für eine Aufwertung der chinesischen Währung. Dass China den Yuan unterbewerte, stelle eine Art Subvention für den Exportsektor dar. Zugleich allerdings müssten die USA ihre Geldpolitik ändern, fordert der Wissenschaftler, der früher Chefökonom des Internationalen Währungsfonds war. Es sei gefährlich, die Zinsen auf Dauer am Boden zu halten; jeder achte nur auf die Vorteile niedriger Zinsen, ohne an die Kosten zu denken. „Solche ultra-niedrigen Zinsen ermutigen die Bürger, sich weiter zu verschulden und in risikoreiche Vermögenswerte zu investieren“, kritisiert Rajan. Die Volkswirtschaften trieben so von einer Krise zur nächsten.

Diese Meldung aus Chicago wurde am 10.10.2010 um 09:00 Uhr mit den Stichworten USA, China, Weltpolitik, Wirtschaftskrise übertragen.

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