Universitäten droht offenbar Überfüllung durch Wehrpflicht-Aus

Bundesbildungsministerium und Bundesverteidigungsministerium ringen um den Zeitpunkt des Aussetzens der Wehrpflicht. Ein Pflichtdienst-Aus im Sommer würde die Universitäten hoffnungslos zum folgenden Wintersemester überfordern, warnt das Bundesbildungsministerium laut einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“. Dagegen setzt das Haus von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auf den Abschied des Zwangsdienstes zum Stichtag Juli 2011, auch aus finanziellen Gründen mit Blick auf den Wehretat.

Das Haus von Annette Schavan (CDU) drängt auf eine Verschiebung um drei oder sechs Monate später. Andernfalls könnte es wegen des Andrangs eines Doppel-Jahrgangs auf die sowieso schon knappen Erstsemester-Plätze an den Universitäten große Unruhe an den Hochschulen geben. Dabei geht es, nach vorsichtigen Schätzungen, um mindestens 15.000 wehrpflichtige junge Männer mit Hochschulplänen. Das Verteidigungsministerium will den Schavan-Wunsch „ganz pragmatisch“ lösen: Unter der Voraussetzung, dass der Bundesfinanzminister den Wehretat entsprechend aufstockt ließe sich auch auf eine Verschiebung des Wehrpflicht-Abschieds nachdenken, falls die Bildungsministerin darauf besteht und falls die Öffentlichkeit das mitmacht, hieß es aus dem Ministerium.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 30.10.2010 um 08:17 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär, Bildung, Parteien übertragen.

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