Umweltorganisation befürchtet Verseuchung durch Genpflanzen

Die Umweltorganisation BUND erwartet in Folge des jüngsten EU-Beschlusses zur Gentechnik eine zunehmende gentechnische Kontamination auch in Ländern, in denen es keinen Anbau genmodifizierter Pflanzen gibt. BUND-Gentechnik-Expertin Heike Moldenhauer sagte der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe), sie habe zudem große Zweifel an den rechtlichen Grundlagen, auf die sich die EU-Kommission bei ihrer Initiative stützt. EU-Kommissar John Dalli hatte angekündigt, dass Deutschland und andere EU-Länder künftig eigenständig über den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen entscheiden können.

Der BUND erwartet, dass die Gentechnikkonzerne vor Gericht ziehen würden, sollte ein Mitgliedsstaat oder Bundesland den Anbau der modifizierten Pflanzen auf Basis der Vorgaben von Dalli tatsächlich untersagen. Denn dabei handele es sich um eine rechtlich nicht bindende Leitlinie, mit der die Verbote erfolgten. Nötig sei aber, so BUND-Sprecherin Moldenhauer, eine Änderung der tatsächlich bindenden Freisetzungsrichtlinie. Dies sei zwar angekündigt, werde aber Jahre dauern und mit Sicherheit zu weiteren womöglich negativen Änderungswünschen der pro Gentechnik eingestellten Länder führen. Moldenhauer kritisiert zudem, dass die Kommission bisher keine Verbesserung im Zulassungsverfahren der Gen-Saaten ins Auge fasse, wie dies vom Umweltministerrat verlangt worden war. So würden Gen-Saaten weiter ohne ausreichende Prüfung der Langzeitfolgen für die Natur zugelassen, sagte Moldenhauer weiter.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin/ Brüssel wurde am 14.07.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Europa, Umweltschutz, Natur, Wissenschaft übertragen.

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