Umfrage: Nur jeder Achte trägt im Straßenverkehr reflektierende Kleidung

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr scheitert offenbar oft am Modebewusstsein der Deutschen. Dies geht aus einer noch unveröffentlichten Umfrage des Instituts TNS Emnid im Auftrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hervor, berichtet „Die Welt“ (Donnerstagausgabe). Ihr zufolge verzichten 87 Prozent selbst bei Dunkelheit oder Regen darauf, reflektierende Kleidung oder Reflektoren zu tragen, wenn sie zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.

Jeder Sechste fährt auch ohne Licht und Reflektoren Rad. Nur die Hälfte achtet darauf, bei Dunkelheit Straßen nur an gut beleuchteten Stellen zu überqueren. Rund ein Drittel der Befragten gab der Umfrage zufolge an, reflektierende Kleidung schlicht hässlich zu finden. Bei den 14- bis 29-Jährigen war es sogar mehr als die Hälfte. Am meisten sind noch die 50- bis 59-Jährigen um ihre Sicherheit besorgt. 17 Prozent von ihnen achten bei schlechten Sichtverhältnissen auf Reflektoren am Körper oder an der Tasche. Am seltensten tun dies die 14- bis 29-Jährigen (8 Prozent). Mehr Bildung erhöht offenbar nicht das Gefahrenbewusstsein. Während 19 Prozent der Befragten mit einem Volksschulabschluss auf reflektierende Elemente bei Nacht und Regen achten, tun dies nur 10 Prozent der Befragten mit Abitur oder Hochschulabschluss. Die Studie zeigt auch, die meisten Befragten unterschätzten, in welchem Ausmaß reflektierende Kleidung die Sichtbarkeit erhöht. Mit normaler Kleidung ist man bei Dunkelheit im Scheinwerferkegel eines Autos maximal 40 Meter sichtbar, mit Reflektoren bis zu 150 Meter. Das aber schätzten nur 14 Prozent der Befragten richtig ein.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 10.11.2010 um 17:10 Uhr mit den Stichworten DEU, Straßenverkehr, Gesellschaft übertragen.

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