Telekom zahlt 1,7 Millionen als Entschädigung für Datenschutz-Affäre

Die Deutsche Telekom wird im Zuge der Datenschutz-Affäre von 2006 freiwillige Entschädigungszahlungen in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro an verschiedene gemeinnützige Organisationen leisten. Das teilte der Datenschutz-Vorstand Manfred Balz am Dienstag in Bonn mit. Die Spende sei eine „bewusste Geste gegenüber den Mitgliedern von Aufsichtsräten, Betriebsräten, Gewerkschaftsangehörigen und deren Familien, die in großer Zahl von dem Telefondaten-Missbrauch betroffen waren“, so Balz.

Die Zahlungen richten sich unter anderem an Datenschutz-Organisationen und soziale Vereine, die vorab mit den Verdi-Gewerkschaftlern abgestimmt worden seien. Außerdem wurden mit den Betroffenen Vereinbarungen über mögliche Entschädigungsleistungen wegen verletzter Persönlichkeitsrechte getroffen. Die Deutsche Telekom hatte in den Jahren 2005 und 2006 Verbindungsdaten von bis zu 60 Personen ausspähen lassen, um den Verantwortlichen für die Veröffentlichung firmeninterner Unternehmensdaten ausfindig zu machen. Nach dem Bekanntwerden des Datenmissbrauchs 2008 wurde ein Strafprozess gegen Telekom-Angestellte eingeleitet. Bei den meisten Angeklagten wurde das Verfahren bereits gegen Geldstrafen eingestellt. Das Urteil des Hauptangeklagten wird Ende November dieses Jahres gefällt.

Diese Meldung aus Bonn wurde am 16.11.2010 um 17:57 Uhr mit den Stichworten DEU, Telekommunikation, Justiz übertragen.

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