Telekom-Aufsichtsratsvorsitzende kritisiert Vorgehen der Staatsanwaltschaft bei "Schnüffelaffäre"

Der stellvertretende Telekom-Aufsichtsratsvorsitzende und Ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder glaubt nicht an die Unschuld der beiden ehemaligen Telekom-Spitzenmanager Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel. Im Interview mit dem „Spiegel“ sagte Schröder: „Es ist nicht sehr plausibel, dass Mitarbeiter aus dem mittleren Management aus eigenem Antrieb damit angefangen haben sollen, große Mengen Telefondatensätze auszuwerten, Aufsichtsräte, Gewerkschafter und Journalisten zu bespitzeln. Damit haben sie sich nicht nur strafbar gemacht und die eigene Karriere aufs Spiel gesetzt, sie haben einen ganzen Konzern in Verruf gebracht.“

Heftige Kritik übte Schröder an den Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft in der Telekom-Bespitzelungs- und Datenaffäre. Zu den vielen Ungereimtheiten des Verfahrens, so Schröder, gehöre auch, dass die Opfer bis zum heutigen Tage keine Akteneinsicht bekommen hätten. Der Gewerkschafter kündigte weitere rechtliche Schritte an. „Wir wollen eine restlose Aufklärung des Falls“, so Schröder, „und wir werden uns auch nicht mit einer Teilanklage zufriedengeben.“ Die Bonner Staatsanwaltschaft will in diesen Tagen die Ergebnisse ihrer zweijährigen Ermittlungsarbeit im Telekom-Bespitzelungs- und Datenskandal vorstellen.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 12.06.2010 um 15:39 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft, Unternehmen, Arbeitsmarkt übertragen.

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