"Stuttgart 21": Fronten der Parteien sind verhärtet

Vor der vierten Runde der Schlichtungsgespräche um das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ sind die Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern verhärtet. Winfried Kretschmann, Grünen-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag und scharfer Kritiker der Pläne, hält ein Einlenken auf beiden Seiten für unwahrscheinlich. „Am Ende muss die Entscheidung an die Parlamente zurückgegeben oder aber durch einen Volksentscheid getroffen werden“, sagte Kretschmann den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagsausgabe).

Gleichwohl lobte er das Schlichtungsverfahren: „Diese Art der Auseinandersetzung mit der kritischen Bürgerschaft muss Standard vor und in Planungsverfahren für Großprojekte werden.“ Dies sieht der Ingenieur Florian Bitzer, der für die Projekt-Befürworter in der Schlichtungsrunde sitzt, ganz anders. Er geht davon aus, dass „Stuttgart 21“ auf jeden Fall gebaut wird. „Das hat die Bahn AG so verkündet und wird von keinem Schlichterspruch grundsätzlich infrage gestellt werden können“, sagte Bitzer. Für ihn seien die Schlichtungsgespräche unter der Moderation des früheren CDU-Politikers Heiner Geißler vor allem „ein Beitrag zur Befriedung der Stadt nach einem missglückten Polizeieinsatz“. Bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten waren zahlreiche Demonstranten durch Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfer der Polizei verletzt worden.

Diese Meldung aus Stuttgart wurde am 11.11.2010 um 15:25 Uhr mit den Stichworten DEU, BWB, Parteien, Zugverkehr, Proteste übertragen.

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