Studie: Naturwissenschaftliche und technische Berufe im deutschen Fernsehen unterrepräsentiert

In TV-Filmen, Serien und Soaps aus deutscher Produktion nehmen Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technologie (MINT) lediglich 3,7 Prozent der Rollen ein, rein technische Berufe sogar nur zwei Prozent. Das besagt eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin, über die das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet. Die Wissenschaftler analysierten im Oktober 2009 Sendungen von ARD, ZDF, RTL, ProSieben und SAT.1. Besonders rar waren Rollenvorbilder für Frauen in technischen Berufen (0,5 Prozent) sowie in Naturwissenschaften (0,7 Prozent).

„Angesichts des Nachwuchsmangels ein trauriger Befund“, resumierte Marion Esch, Leiterin des von Bund und EU geförderten Projekts MINTiFF (MINT-Berufe im Fiktion-Format) in „Focus“. Zumal eine Umfrage der TU unter 2500 Jugendlichen belege, dass der Stellenwert der Medien im Berufsfindungsprozess hoch sei. So gaben 66 Prozent der befragten Mädchen an, gelegentlich bis sehr häufig Interessantes über Berufe durch Serien zu erfahren. Wie Begeisterung für technische Berufe zu wecken ist, machen wissenschaftlich gut recherchierte US-Krimiserien wie CSI oder Navy CIS vor. Laut „Focus“ gaben bei einer Studie 26 von 27 Jugendlichen, die sich am Institut für Rechtsmedizin der Uni Düsseldorf über das Berufsbild informierten, an, Fans dieser Serien zu sein.

Diese Meldung aus München wurde am 05.09.2010 um 05:51 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt, Fernsehen übertragen.

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