Strahlenschutzkommission warnt vor Abstrichen bei der AKW-Sicherheit

Die Strahlenschutzkommission hat die Bundesregierung davor gewarnt, bei der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke die Frage der Sicherheit zu vernachlässigen. „Wer die Laufzeiten verlängert, muss auch für zusätzliche Kontrollen, Wartungen und technische Nachrüstungen sorgen“, sagte der Vorsitzende des Expertengremiums, Professor Rolf Michel, der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). Die Strahlenschutzkommission berät das Ministerium von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU).

Michel ergänzte: „Wir wollen keinerlei Abstriche bei den Sicherheitsstandards haben.“ In diesem Zusammenhang kritisierte die atompolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, gegenüber der Zeitung, dass Deutschland „nicht gut gerüstet“ sei für einen Atomunfall. Beispielsweise gebe es keine Organisation, die im Katastrophenfall die Verteilung von Jodtabletten sicher organisiere. 2004 wurden laut Zeitung 137 Millionen Jodtabletten beschafft, die bei einem Störfall an die Bevölkerung verteilt werden sollen. Die Einnahme soll verhindern, dass radioaktives Jod von der Schilddrüse aufgenommen wird und zu Gesundheitsschäden führt. Kommissions-Chef Michel betonte indes: „Von den bevorrateten Mengen sind wir gut aufgestellt.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 25.09.2010 um 09:34 Uhr mit den Stichworten DEU, Energie übertragen.

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