Steinbach verteidigt umstrittene Mitglieder in Vertriebenenstiftung

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach (CDU), hat umstrittene Mitglieder des Vertriebenen-Stiftungsrats verteidigt. „Arnold Tölg ist ein ehrenwerter, gütiger Mann, der sich große Verdienste um die Sache der Vertriebenen erworben hat. Er ist kein Revanchist“, sagte Steinbach der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe).

Der BdV habe ihn und andere als Kandidaten für den Stiftungsrat benannt, weil er kundig sei. „Wer etwas dagegen einzuwenden hat, kann die Stiftung ja verlassen“, sagte Steinbach. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, hatte die Entsendung Tölgs und des BdV-Präsidiumsmitglieds Hartmut Saenger als „mit dem satzungsmäßigen Versöhnungsauftrag der Stiftung nicht vereinbar“ bezeichnet. Tölg hatte im Interview mit dem „Deutschlandfunk“ gesagt, der von Hitler ausgelöste Krieg habe Ländern, die die Deutschen „loswerden wollten“, die Chance gegeben, ihre seit 1848 gehegten Ziele zu verwirklichen. Steinbach hält diesen historischen Bezug für statthaft: „Der historische Bezug zum Jahr 1848 ist einer, den auch namhafte Persönlichkeiten wie Peter Glotz immer wieder hervorgehoben haben. Diese Thematik beschäftigt ganz aktuell Historiker in Polen und Tschechien, ohne dass es hier wahrgenommen wird.“

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 03.08.2010 um 14:43 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesellschaft übertragen.

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