Statistik: Jedes zweite einjährige Kind geht in Ostdeutschland in den Kindergarten

In den ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten nehmen Eltern deutlich früher ein Angebot zur Kindertagesbetreuung in Anspruch als in Westdeutschland. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, lag die Betreuungsquote im März 2010 bei den einjährigen Kindern in 64 der insgesamt 86 ostdeutschen Kreise bei mindestens 50 Prozent. In Westdeutschland dagegen lag die Betreuungsquote bei den Einjährigen in 212 der 325 Kreise unter 15 Prozent.

In Berlin betrug die Quote 46,8 Prozent. Die höchsten Betreuungsquoten gab es am 1. März 2010 in drei Landkreisen in Sachsen-Anhalt: Der Kreis Jerichower-Land hatte die bundesweit höchste Betreuungsquote (80,6 Prozent), gefolgt vom Landkreis Wittenberg (78,8 Prozent) und dem Salzlandkreis (78,4 Prozent). In Sachsen-Anhalt besteht bereits ab Geburt ein Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung. Bundesweit besteht dieser Rechtsanspruch ab Vollendung des dritten Lebensjahres. Mit Beginn des Kindergartenjahrs 2013/2014 wird dieser Rechtsanspruch ab Vollendung des ersten Lebensjahres gelten. In den westdeutschen Bundesländern gab es die höchsten Betreuungsquoten bei den einjährigen Kindern in den Städten Heidelberg (40,6 Prozent) und Hamburg (32,6 Prozent). Bei Kindern im Alter von zwei Jahren lag die Betreuungsquote in allen ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten über 50 Prozent. In Westdeutschland war dies in 32 der insgesamt 325 Kreise der Fall. Die höchste Betreuungsquote in einem ostdeutschen Kreis wies im März 2010 die Stadt Brandenburg an der Havel mit 96,9 Prozent auf, in Westdeutschland war dies der Landkreis Südwestpfalz (Rheinland-Pfalz) mit 75,9 Prozent.

Diese Meldung aus Wiesbaden wurde am 17.01.2011 um 08:47 Uhr mit den Stichworten DEU, Daten, Familien, Gesellschaft übertragen.

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